Berufsfachschulen

Die Berufsfachschulen werden in 3 Akkreditierungsstufen unterteilt:

Die Berufsfachschulen der Stufe I wenden sich an Schüler ohne Hauptschul- oder Abiturabschluss. Die Lehre dauert nicht länger als 1 Jahr. Den Absolventen wird die Qualifikation “qualifizierter Arbeiter” verliehen.

Für die Berufsfachschulen der Stufe II ist der Abschluss der Sekundarstufe I oder Oberschulstufe nötig. Diese Berufsschulen bilden Schüler in Handwerksberufen der mittleren technischen Klasse in unterschiedlichen Wirtschaftsbranchen aus. Die Studierenden können parallel zur Berufsausbildung den vollen Mittelschulabschluss erwerben. Die Qualifikation “qualifizierter Arbeiter” der zuständigen Kategorie wird erteilt. Die Lehre dauert 1,5 Jahre für Abiturienten und 4 Jahre für Lehrlinge ohne Mittlere Reife.

Es gibt 119 Berufsfachschulen der Stufe III, die Fachleute in technisch komplizierten Berufen wie z. B. Buchhalter, Laborant für chemische und bakteriologische Analyse usw. ausbilden. Die Ausbildung dauert dort über 2 Jahre. Der allgemeine Mittelschulabschluss ist die Bedingung für die Aufnahme. Den Absolventen wird die Qualifikation “qualifizierter Arbeiter” der entsprechenden Kategorie oder “Juniorfachmann” verliehen.

Zurzeit (2010) gibt es in der Ukraine 874 Berufsfachschulen, an denen mehr als 500 000 Schüler lernen. An staatlichen und kommunalen Berufsschulen werden die Schüler aufgrund eines Wettbewerbs und im Rahmen des staatlichen Budgets aufgenommen und kostenlos ausgebildet. 70% der Schüler werden kostenlos ausgebildet, der Rest bezahlt Studiengebühren. Die meisten Schüler wählten Berufe wie Kfz-Mechaniker, Kfz-Fahrer, Konditor, Koch, Lebensmittelhändler, Schneider, Friseur und Buchhalter.

Handwerksberufe sind bei Abiturienten wenig gefragt. In Hochschulen kann der Wettbewerb an einer Prestigefakultät bei 10 Abiturienten auf einen Studienplatz liegen. An Berufsschulen fehlen Bewerber für die in der Wirtschaft gefragten Berufe. Die fehlenden Bewerber werden von Abiturienten aufgefüllt, deren Bewertungspunktzahl bei Hochschulaufnahmeprüfungen für Studienplätze nicht genügend war, um sich im Wettbewerb durchzusetzen.