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Stilistische Aufgabe der Wortfolge



Der Wortfolge kommen einige Aufgaben zu: 1) die strukturbildende oder die grammatische Gestaltung der Satzarten und Wortgruppen, b) die kommunikative bei der Angabe der Thema – Rhema-Gliederung und c) die stilistische, die vor allem die expressive Hervorhebung einzelner Satzteile sowie die Auslösung gewisser Stileffekte bewirkt. Die letzten zwei sind voneinander nicht zu trennen und werden in ihrem Zusammenwirken behandelt.

Die Wortfolge unterliegt gewissen Gesetzmäßigkeiten bei der Erfüllung ihrer stilistischen Leistung.

Die erste Gesetzmäßigkeit: Die Anordnung der Elemente einer Mitteilung wird von ihrem Mitteilungswert bestimmt. Als Ausgangspunkt der Mitteilung tritt das Thema, die Basis, gewöhnlich in der Form des Satzsubjekts auf. Die übrigen Elemente reihen sich ihrem kommunikativen Gewicht nach ein. „Der höchste Wert tritt so weit ans Ende, wie es die festgewordene Satzform erlaubt.“

In der Satzfolge verwandelt sich das Rhema eines Satzes in das Thema des darauf folgenden Satzes; aus der Endstellung rückt es in die Spitzenstellung, während die Endstellung von einem neuen Rhema besetzt wird.

Die zweite stilistische Gesetzmäßigkeit besteht im Wechsel der Ein- und Ausklammerung. Es sind zwei Parallelnormen, mit deren Hilfe ein Satz entweder als eine geschlossene Ganzheit oder als eine Reihe von Satzabschnitten gestaltet wird. Bei der Ausklammerung wird ein großer satzumfassender Spannungsbogen durch einige kleinere Spannungsbögen ersetzt.

Dadurch entsteht die Lockerung der Satzstruktur. Wie aufgelockert und frei der Satzbau ist, zeigt folgendes Beispiel: Plötzlich keiner wusste so recht, wie es kam, fingen beide an zu lachen, verrückt und albern und toll (Heiduczek, Abschied von den Engeln). Dank der Ausklammerung wird dieser Satz in vier Abschnitte eingeteilt; zugleich wird der letzte Teil hervorgehoben, da nach der Entspannung, durch das Verb lachen ausgelöst, ein neuer Spannungsbogen einsetzt.

Die Absonderung ist ein weiterer Begriff als die Ausklammerung; sie erfolgt auch in dem Falle, wenn die Rahmenkonstruktion fehlt. Die abgesonderten Satzteile werden strukturell und intonatorisch von dem übrigen Satz abgehoben. Sie können Vorderstellung, Nachstellung oder Zwischenstellung einnehmen: Unsicher von Natur, ist er infolge des überraschenden Empfanges doppelt linkisch (Feuchtwanger, Die Brüder Lautensack). Alle Männer, von Gang und Tisch gesprungen, stehen, starr die Augen zur Tür (A. Zweig, Der Streit um den Sergeanten Grischa). Der letzte Satz enthält zwei Absonderungen in Zwischen- und Nachstellung.

Diese Zerstückelung des Satzes verleiht der Aussage Lebhaftigkeit, Ungezwungenheit der gesprochenen Rede, Dynamik; sie erleichtert das Verständnis.

Von der relativen Selbständigkeit der ausgeklammerten und abgesonderten Gruppen zeugt die Möglichkeit, sie in Form von Sätzen zu isolieren: Heute nacht hat man eingebrochen. In der Fabrik (Borchert, Preußens Gloria). Das Holz, sagte er, ich muß ja das Holz haben. Für uns. Für morgen (Borchert, Das Holz für morgen).

Man nennt solch eine Zerstückelung der Sätze Isolierung (auch Parzellierung oder absolute Absonderung), die isolierten Teile parzellierte Sätze. Sie verstärken einzelne Teile der Aussage. Sie können auch eine andere Wirkung erzielen, z. B. bei Feuchtwanger; Absonderungen aller Art kennzeichnen seinen Individualstil: Er klammert ein Einzelwort aus, setzt das abgesonderte Glied zwischen die Hauptsatzglieder Maurepas, höflich, sagte …, baut Ketten von isolierten Prädikaten auf Er richtete sich hoch, sprang auf, lief hin und her. Lachte. Spielte mit. Die Rede wirkt zerhackt, uneben, nervös.

Die Ausklammerung findet sich in allen Stilarten. Ihre Quelle ist die Alltagsrede, die auf mündlichen Verkehr eingestellt ist. Der Ausklammerung liegt folgendes Prinzip zugrunde: Der Zeitwortrahmen darf nicht über Hörweite gehen, d.h. man muß den Rahmenanfang noch im Ohr haben, wenn der Rahmenschluß drankommt. Gewiß dürfen auch beim Schriftbild die Grenzen der Leitfähigkeit nicht überschritten werden.

Man kann auch von einer nominalen Ausklammerung bzw. Auflockerung sprechen, wenn das adjektivische Attribut aus dem Vorfeld des Substantivs, wo es zwischen dem Geleitwort und dem Geleitwort und dem Kernwort eingeklammert ist, ins Nachfeld versetzt wird: Ein herrlicher wunderbarer Regen, kalt, klar, stürze aus dem schwarzen Himmel (Kellermann. Der 9. November). Ihre Stilwirkung betrifft schon die dritte Gesetzmäßigkeit, die die Abweichungen von der normativen Wortfolge in der Prosa betrifft und auf der Unvorhersagbarkeit beruht. Sie lautet folgenderweise: „Je stärker die Neigung des entsprechenden Satzgliedes zu einer bestimmten Stellung verletzt wird, desto stärker wird das verschobene Satzglied hervorgehoben.“ Das stimmt auch mit dem Grad der grammatischen Verknüpfung der Satzglieder überein. Die Prolepse (Neuansatz) besteht in der Wiederaufnahme eines in Spitzenstellung stehenden, abgesonderten Substantivs durch ein Pronomen oder Adverb: Die Nacht, das ist für dich die Ewigkeit (Kuba). Die Großmutter, sie wußte so viele Märchen zu erzählen!

Aus der Alltagsrede stammend, ist die Prolepse eine Stilnorm in der Volkspoesie: Mein Schatz, der ist auf Wanderschaft (Volkslied).

Die Prolepse verleiht der Rede Ungezwungenheit, emotionale Färbung, einen gewissen Rhythmus.

Als Gegenstück zur Prolepse gilt der sog. Nachtrag. Darunter versteht man die Absonderung eines Substantivs oder einer Wortgruppe in Schlußstellung, während das Pronomen oder Adverb dem Substantiv vorangehen:

Oh, dass sie ewig grünen bliebe,

Die schöne Zeit der jungen Liebe (Schiller).

Der Anwendungsbereich des Nachtrags deckt sich mit dem der Prolepse.

Der Nachtrag im weitern Sinne des Wortes umfasst unterschiedliche Arten der Trennung und Absonderung solcher Teile der Aussage, die unmittelbar zueinander gehören. Der abgesonderte Teil kann wieder aufgenommen werden: Stepanov, hinter seinem Schreibtisch sitzend, die Hände vor sich ineinandergefaltet, den Körper aufgerichtet, mit dem gleichen strahlenden Gesicht, mit dem er tags zuvor den Tarator (eine Speise) angepriesen hatte, Stepanow sagte … (Heiduczek, Abschied von den Engeln).

Die freie Apposition wird von ihrem Bestimmungswort getrennt und abgesondert: Man schleifte den Schutzhäftling gegen den Tanzplatz, den ersten eingefangenen Flüchtling (Seghers, Das siebte Kreuz).

Sowohl Nachtrag als Prolepse sind Erscheinungsformen der syntaktischen Auflockerung, sie erleichtern den Satzbau, indem sie ihn in kleinere Syntagmen gliedern, zugleich heben sie die abgesonderten Teile hervor.

Beide Stilfiguren ermöglichen die Änderung der Satzstruktur. Bei der Prolepse beginnt der Satz mit dem sog. Nominativ der Vorstellung, der das Thema der Aussage angibt; nachher folgt die Aussage selbst in einer ganz andern Satzkonstruktion: Schillers Sprache – es käme ihr eine eigene Betrachtung und eingehende Studie zu (Th. Mann, Versuch über Schiller).

Auch bei dem Nachtrag kann die Kongruenz gestört werden: er wollte kämpfen gegen den Schlaf, der ihn von neuem überwältigte, ein unguter Schlaf (Seghers, das siebte Kreuz).

Parenthese (griech. Dazwischenschalten) oder Einschub. So nennt man Schaltsätze, -gruppen, -wörter, die mitten in den Satz eingefügt werden, ohne formelle Verbindungselemente mit dem übrigen Teil des Satzes. Sie werden intonatorisch (auch graphisch) abgegrenzt. Die Parenthese kann expressiv oder nichtexpressiv sein. Als sachlicher erläuternder Vermerk ohne emotionalen Beiklang findet sie sich in allen Stilarten: … ihre ein wenig versonnene Art (sie trauerte damals um ihre Mutter) … all das machte einen tiefen Eindruck auf ihn (Kellermann, Der Tunnel).

Die Parenthese kann auch emotionalen Inhalt und demnach expressiven Ausdruckswert haben. Sie enthält eine Bewertung: Die stolze Amalie, es war unglaublich, glaubte auch das Unglaubhafteste (Noll, Die Abenteuer des Werner Holt).





Дата публикования: 2015-01-04; Прочитано: 2473 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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