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Neuere Theorien des deutschen Artikels



Es werden immer neue Versuche unternommen, eine einheitliche Theorie des deutschen Artikels auszuarbeiten.

Ohne auf Vollständigkeit Anspruch zu erheben, skizzieren wir hier kurz drei solche Theorien. Sie alle sind interessant, rufen aber auch Einwände hervor. Im Gegensatz zu der 1. Auflage dieses Buches überlassen wir es in dieser Auflage dem Leser, diese Theorien mit der Konzeption des Artikels zu vergleichen, die in den vorhergehenden Paragraphen entwickelt wurde, und begnügen uns hier mit der Bemerkung, dass vor allem eben die Forderung eines einheitlichen Kriteriums für die Bestimmung des Artikels in seiner ganzen Mannigfaltigkeit diese Theorien zu gewissen Einseitigkeiten zwingt.

So will W.J. Propp die beiden Artikel der deutschen Sprache von dem einheitlichen Standpunkt der Quantität aus erklären. Nach seinen Ausführungen bezeichnet der unbestimmte Artikel einen Gegenstand auf dem Hintergrunde mehrerer Gegenstände, die ihm gleich sind, also im Zusammenhang mit ihnen, der bestimmte Artikel bezeichnet einen Gegenstand ohne diesen Hintergrund und außerhalb dieses Zusammenhanges, also als etwas Einzigartiges, wobei diese Einzigartigkeit verschieden sein kann (einige Gegenstände sind gedacht als einzigartige in der ganzen Welt, einige – situationsbedingt – als einzigartige im Rahmen eines Redeabschnitts usw. – im letzten Fall handelt es sich nicht um einzig existierende Gegenstände, sondern um einzig mögliche in der gegebenen Situation). Der unbestimmte Artikel sondert aus, der bestimmte Artikel bezeichnet die schon ausgesonderten Gegenstände oder solche Gegenstände, die man nicht auszusondern braucht, da sie an und für sich einzigartig sind.

Auch L. Sinder und T. Strojewa streben eine einheitlichere Auffassung des Artikels an. Die Hauptfunktion des Artikels ist ihrer Konzeption gemäß der Ausdruck von verschiedenen Arten der Bezogenheit des Substantivs auf die Gegenstände und Erscheinungen, die von dem Substantiv bezeichnet werden. Es wird eine besondere Kategorie der,,Bezogenheit“ bei dem Substantiv festgestellt, die formell im Gebrauch des Artikels ihren Ausdruck findet. Die Nullform des Artikels bezeichnet die Bezogenheit des Substantivs auf den Begriff in seiner allgemeinsten Bedeutung, drückt also keine Bezogenheit auf die konkreten Gegenstände und Erscheinungen, die zu diesem Begriff gehören, aus: Tisch heißt ein Möbelstück bestimmter Art; Mensch sein, heißt denken. Der bestimmte und der unbestimmte Artikel dienen dazu, den Gegenstand oder die Erscheinung selbst zu bezeichnen, sind also auf sie bezogen. Dabei drückt der bestimmte Artikel in der entsprechenden Redesituation eine bestimmte Bezogenheit aus: Der Tisch in meinem Zimmer steht am Fenster. Der unbestimmte Artikel drückt eine unbestimmte Bezogenheit aus, d. h. das Substantiv kann auf einen beliebigen, willkürlich aus einer Mehrheit von gleichartigen Gegenständen gewählten Gegenstand bezogen werden: In der Dämmerung sah ich einen Menschen stehen.

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Дата публикования: 2014-11-02; Прочитано: 399 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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