Freihandel

Als Kurt im Supermarkt für seine Mutter einkauft, bemerkt er, wie viele ausländische Produkte in den Regalen zur Auswahl stehen. Er erinnert sich an seinen Wirtschaftslehreunterricht, in dem es unter anderem auch um Außenhandel (Handel mit anderen Ländern) ging. Die Lehrerin stellte damals als zwei gegensätzliche Leitbilder für die Wirtschaftspolitik, den Freihandel und den Protektionismus, dar.

Freihandel bedeutet, dass es keine staatlichen Einschränkungen und Behinderungen im internationalen Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr gibt.

Der Ursprung des Freihandels liegt im Liberalismus. Insbesondere England war zu Beginn der Industrialisierung als Insel mit geringer Landwirtschaft, aber zunehmender Industrie sehr am Außenhandel mit anderen Ländern interessiert. So stellten schon in der Zeit zwischen 1775 und 1825 die englischen Ökonomen Adam Smith und David Ricardo in ihren Schriften die Vorteile des Außenhandels heraus. Sie wandten sich damit gegen die Vertreter des Merkantilismus, die für Beschränkungen des Außenhandels, insbesondere bei Importen, plädierten. Seit dieser Zeit gibt es ständig Kontroversen zwischen Wirtschaftspolitikern, von denen eine Gruppe für den Freihandel eintritt und in ihm das Ideal für die Weltwirtschaft, sieht, und eine andere auf den Verlust von Arbeitsplätzen durch Importe aus anderen Ländern hinweist, die beschränkt werden sollten. Weltweit betrachtet kommen nur wenige Länder dem Zustand des völligen Freihandels nahe. Allerdings gibt es vielfältige Freihandelszonen, Zollunionen und Gemeinsame Märkte bis hin zur Wirtschaftsunion wie in der EU, in denen regional die Vorteile des Freihandels realisiert werden.