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Einleitung



Die Wortbildung spielt im Fremdsprachenunterricht eine sehr große Rolle, denn ihre sichere Beherrschung ermöglicht Nicht-Muttersprachlern nicht nur die Erweiterung ihres Wortschatzes, sondern auch das Verständnis von Wörtern, die nicht zum aktiven Wortschatz gehören. Defizite an Wortbildungskenntnissen wirken sich negativ auf den Umgang mit der Lexik aus, da nur dieses Wissen den Lernern ermöglicht, sowohl rezeptiv als auch produktiv kompetent mit der fremden Sprache umzugehen.

Beobachtungen an Textanalysen von Studenten des dritten bis fünften Studienjahres zeugen davon, dass die Mehrheit stilistisch markierter und okkasioneller Wortbildungskonstruktionen im Fremdsprachenunterricht Schwierigkeiten hervorruft. Sie sind als Störungen bzw. Hindernisse im Sprachlernprozess zu betrachten; sie gehören zu den „brisanten“; zu den „schweren“ Wörtern, da sie in der Regel im

übertragenen, bildlichen Sinne gebraucht werden und in formaler Hinsicht besondere Strukturen aufweisen. Als ungewöhnliche Komposita ziehen sie daher zum einen die Aufmerksamkeit der Studenten auf sich; zum anderen zwingen sie die Studenten zu einer zusätzlichen Gedächtnisarbeit, da sie schwer zu interpretieren sind. Ihr Verständnis ist nicht nur von Sprachkenntnissen, sondern auch von umfangreichem Welt- und Kontextwissen abhängig, denn ein Sachverhalt kann sprachlich auf unterschiedliche Weise gefasst werden. Eben deswegen sind im Sprachunterricht die Vermittlung von Wortbildungskonstruktionen und das Einüben ihrer Übersetzung von großer Bedeutung.

2. Grundprobleme des Übersetzens

Das linguistische Grundproblem des Übersetzens besteht vor allem in der Wahrung des unveränderten Inhalts des Ausgangstextes und in der Beibehaltung seiner allgemeinen stilistischen Charakteristika. Deswegen wird das Wesen der Übersetzung in der Übertragung (Umwandlung, Umkodierung, Substitution, Transformation) des mittels einer Ausgangssprache festgelegten Informationsgehalts in eine Zielsprache gesehen: Elemente der Ausgangssprache werden durch Elemente der Zielsprache ersetzt, wobei sich die Zeichenvorkommen beider Texte auf denselben Wirklichkeitsabschnitt beziehen müssen.

Ein Text der Zielsprache erscheint dann als Übersetzung, wenn er dem Original kommunikativ äquivalent ist, d.h. wenn er „den gleichen oder zumindest einen weitergehend deckungsgleichen kommunikativen Wert wie der Text in der Ausgangssprache besitzt.“ In diesem Sinne ist jede Übersetzung als „transkulturelles Handeln“,.als „Kulturvermittlung“ zu betrachten, weil sowohl der Text in der Ausgangs- als auch der Zielsprache den „verbalisierten Teil einer Soziokultur“ darstellt. In der Übersetzung wird „unter neuen funktionalen, kulturellen und sprachlichen Bedingungen in einer neuen Situation über einen Ausgangssachverhalt berichtet.“ Das tertium comparationis, der alles entscheidende Bezugspunkt, an dem die informative Äquivalenz beider Texte gemessen wird, ist die Identität des Inhalts bzw. kommunikativen Wertes, die sprachliche Adäquatheit. Diese sprachliche Adäquatheit wird dadurch erreicht, dass die Bestandteile des Textes im Großen und Ganzen deckungsgleich sind und die sprachlichen Gestaltungsmittel in beiden Texten im Wesentlichen übereinstimmen.

3. Übersetzungsadäquatheit auf der Wortebene

Als die Einheit, die die Übersetzungsäquivalenz sichert, fungiert am häufigsten das Wort. Für den Übersetzer stellt sich daher die Aufgabe, systematisch diejenigen Wörter zu finden oder zu bilden, die – bei nahezu gleichem semantischen Informationsgehalt, aber in verschiedenen Formen – die denotativen und konnotativen Absichten des Ausgangstextes in der Zielsprache realisieren. Aufgrund der Verschiedenheit der Sprachsysteme entsprechen den ausgangssprachlichen Wortbildungskonstruktionen dabei nicht immer einzelne Lexeme, da ihre Bildung von sprachlich-stilistischen Konventionen beeinflusst wird.

Die Übersetzung von stilistisch markierten und okkasionellen Wortbil­dungskonstruktionen, die einen unentbehrlichen Bestandteil der Belletristik-, Publizistik- und Zeitungssprache darstellen, bereitet zusätzliche Schwierigkeiten. Je größer ihre konnotativen Potenzen sind, desto begrenzter ist die Möglichkeit, sie adäquat zu übersetzen, da die Konnotationen nur beschränkt in einer anderen Sprache wiedergegeben werden können. Die Übersetzung verlangt die Berücksichtigung kommunikativer und funktionaler Übereinstimmungen entsprechender Einheiten in beiden Texten, d.h. den System- und Funktionsvergleich, der nach Ohnheiser als mögliche Vorleistung der vergleichenden Stilistik betrachtet werden kann. Da zwischen dem Ausgangs- und dem Übersetzungstext im Prinzip keine völlige Identität bestehen kann, bedeutet die Übersetzung eines Okkasionalismus stets eine möglichst adäquate Wiedergabe der okkasionellen Struktur und des Inhalts mit den Mitteln der Zielsprache. Sie steht erstens in direkter Beziehung zu den Äußerungen, die den okkasionellen Benennungen zugrunde liegen, zweitens zur Produktivität entsprechender oder ähnlicher Modelle in der Zielsprache und hängt drittens eng mit den Kontrasten zusammen, die durch die unterschiedlichen Wertesysteme beider Kulturen begründet sind. Bei der Übersetzung sollten zudem optimalerweise sowohl der denotative Bedeutungskern als auch die Konnotationen übereinstimmen; folglich müssen Bedeutung, Form und Konnotiertheit als untrennbare Einheit behandelt werden. Dabei kann bei der Konfrontation entweder die Bedeutungsseite (Äquivalenz) oder die Formseite (Kongruenz) okkasioneller Einheiten als Ausgangspunkt des Vergleichs gewählt werden. Es muss auch in Betracht gezogen werden, wie Ad-hoc-Bildungen der Ausgangssprache mit Hilfe einer stilistisch adäquaten Übersetzung in der Zielsprache ihren Niederschlag finden können, um die für den mutter­sprachlichen Rezipienten bestimmten Informationen auch für den Rezipienten in der Zielsprache zugänglich zu machen. Für das richtige Übersetzen okkasioneller Wortbildungskonstruktionen sind somit drei Faktoren relevant: sprachliche Kenntnisse, aus der Textoberfläche nicht immer direkt abzuleitende Hintergrundkenntnisse sowie kulturspezifisches, soziokulturelles, historisches, wirtschaftliches und politisches Weltwissen.

Text 2

Soziologische „Meta-Theorien“

Soziologen haben gegenüber Naturwissenschaftlern einen bedeutenden Vorteil: Sie können eher darauf vertrauen, dass ihre Meta-Theorien richtig sind

Auf dem höchsten Abstraktionsgrad gibt es sowohl in den Natur- wie auch in den Sozialwissenschaften bestimmte Theorien, die einen Grundstock von Annahmen beinhalten, die weitere, konkrete Forschungen ermöglichen. Manchmal sind diese MetaTheorien kaum ausformuliert. Aber es kommt oft vor, dass die Grundannahmen in formulierten Systemen, und zwar als Teil metaphysischer Theorien, existieren; sie beeinflussen die Entwicklung der Wissenschaften, indem sie Probleme und Lösun­gen anregen. Die Grenzlinie zwischen Wissenschaft und Meta-Physik ist keineswegs so klar, wie einige Philosophen annehmen. Natürlich werden Meta-Theorien selbst nicht wie echte wissenschaftliche Theorien überprüft. Vielmehr werden sie auf Grund von Erfahrung modifiziert. Man kann aligemein sagen, dass sie eher Erfahrungen strukturieren, als dass Erfahrungen dazu beitragen, sie zu überprüfen.

Das alles gilt sowohl für die Natur- als auch für die Sozialwissenschaften. Aber es gibt zwischen ihnen doch einen wichtigen Unterschied: Während für die Naturwissenschaften immer die Möglichkeit besteht, dass einige oder alle ihrer metaphysischen Annahmen grundlegend falsch sind, ist dies bei den Sozialwissenschaften nicht sehr wahrscheinlich. Das soll nicht heißen, dass metaphysische Theorien über die Natur im Allgemeinen irreführend oder falsch sind, sondern nur, dass sie so schwer wiegend irrig oder fehlerhaft sein können, dass sie zu falschen Folgerungen führen. Und es soll auch nicht heißen, dass Meta-Theorien nicht verbessert werden können.

Für diesen wichtigen Unterschied zwischen den Meta-Theorien der Natur- und Sozialwissenschaften kann man drei Gründe angeben. Erstens führt die Teilnahme am sozialen Leben mit einer weitaus größeren Wahrscheinlichkeit dazu, dass wir, Menschen gewisse Züge unserer grundlegenden Lebenswirklichkeit erfassen, als dies durch unseren Kontakt mit der Natur möglich ist. Der Umstand, dass der Mensch auch ein Teil der Natur ist, ermöglicht ihm noch keinen Zugang zu den Gesetzen der Natur oder des Lebens selbst. Die Tatsache aber, dass der Mensch soziales Subjekt und Objekt ist, gibt ihm die Chance, einen Einblick in die Prinzipien sozialer Beziehungen und deren weiteren Kontext zu gewinnen. Denn die soziale Wirklichkeit besitzt keine Mechanismen, die unbedingt von der Beobachtung durch ihre Teilnehmer ausgeschlossen waren.

Der zweite Grund hängt mit dem ersten zusammen. Durch die Teilnahme am sozialen Leben werden die Menschen ermutigt, Vorstellungen über die Wirklichkeit zu entwickeln. Natürlich gilt das auch für ihren Kontakt mit der natürlichen Welt. Um Naturereignisse kontrollieren und vorhersagen zu können, müssen die Menschen gewisse Vorstellungen über ihre Wirklichkeit haben. Aber einen Unterschied gibt es doch. Im Allgemeinen schaffen die Menschen weder die natürliche Welt noch ihre Mechanismen. Aber sie erzeugen ihre soziale Welt selbst, wenn auch meistens, ohne es zu wissen. In dem Ausmaß aber, in dem ihre Handlungen und Interaktionen für die Schaffung der sozialen Welt, an der sie teilnehmen, verantwortlich sind, werden sie vermutlich auch durch ihre Situation ermutigt, diese ihre eigene Lebensweit nach bestem Können zu verstehen.

Der dritte Grund hängt wiederum mit den beiden anderen zusammen und bezieht sich auf die Grundlagen der sozialen Welt.





Äàòà ïóáëèêîâàíèÿ: 2014-11-02; Ïðî÷èòàíî: 449 | Íàðóøåíèå àâòîðñêîãî ïðàâà ñòðàíèöû | Ìû ïîìîæåì â íàïèñàíèè âàøåé ðàáîòû!



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