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Ziele der sozialen Gemeinwesenarbeit



Übergeordnetes Ziel der sozialen Gemeinwesenarbeit ist eine qualitative Verbesserung der menschlichen Lebensräume. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, sind vorhandene Ressourcen zu bündeln und Einzelmaßnahmen zu vernetzen. Dies bedeutet:

- Schaffung von Bedingungen, die Selbst- und Mitbestimmung erlauben,

- Aktivierung der Bewohner,

- Stärkung sozialer Beziehungen,

- Vorbeugung[78] sozialer Probleme,

- Konflikt- und Krisenbewältigung,

- Aufhebung der Benachteiligung bestimmter Personen und Personengruppen.

Anwendungsprinzipien. Folgende Arbeitsprinzipien sind in der sozialen Gemeinwesenarbeit von Bedeutung:

1. Gemeinwesenarbeit hat sich an den Interessen der Wohnbevölkerung zu orientieren: Es ist zu erkunden, wo die Interessen und Bedürfnisse der Menschen im Stadtteil liegen. Sozialpädagogisches Handeln richtet sich weniger an einzelne Personen, sondern konzentriert sich stärker auf die Veränderungen von Situationen und das soziale und kulturelle Umfeld.

2. Gemeinwesenarbeit aktiviert die Menschen, unterstützt Eigeninitiative und Selbsthilfekräfte:Die Betroffenen selbst entwickeln mit Unterstützung der Fachleute, was sie selbst zur Verbesserung ihrer Situation tun können. Alltagssolidarität, Selbsthilfekräfte und Selbstorganisation werden gefördert.

3. Gemeinwesenarbeit nutzt vorhandene Ressourcen:Der Bewohner mit seinen Problemen wird in seiner sozialen Einbindung im Stadtteil und unter Berücksichtigung seiner „Stärken" und „Bewältigungskräfte", die in seinem sozialen Umfeld zu suchen sind, gesehen. Auch Ressourcen wie Nachbarschaften, Dienstleistungsstrukturen werden aktiviert und genutzt. Gemeinwesenarbeit stellt aber auch Ressourcen in Form von Dienstleistungen wie Räume, Beratung, Betreuung, emotionale Stützung, praktische Alltagshilfe, Aufbau und Erweiterung von sozialen Netzen zur Verfügung.

4. Gemeinwesenarbeit ist ein zielgruppen- und bereichsübergreifender Ansatz:Gesucht wird nach Problemkreisen im Stadtteil, an deren Beseitigung möglichst viele verschiedene Gruppierungen interessiert sind, so dass sich möglichst viele Bewohner an Aktivitäten[79] beteiligen, z.B. Verbesserung des Wohnumfeldes[80]. Genutzt werden die Kompetenzen[81] möglichst vieler Bereiche im Stadtteil. Im Wohnsektor könnten durch Gemeinwesenarbeit z. B. wichtige Anregungen für die Planung und Umgestaltung von Wohnsiedlungen geben werden.

5. Gemeinwesenarbeit zielt auf Vernetzung, auf Kooperation und Koordination der sozialen Dienste. Für eine erfolgreiche Durchführung von Projekten ist eine kooperative Zusammenarbeit von professionellen und ehrenamtlichen Akteuren aus verschiedensten Bereichen im Stadtteil nötig. Bestehende soziale Netze sind zu stärken und soziale Dienste im Stadtteil zu vernetzen.

Schritte des Vorgehens

Die soziale Gemeinwesenarbeit durchläuft folgende Phasen:

- Phase der Analyse. Der Gemeinwesenarbeiter versucht durch Beobachtung oder Befragung, Missstände oder Bedürfnisse aufzudecken und die Lokalität gründlich zu analysieren.

- Phase der Planung. Es werden Ziele festgelegt und anhand dieser wird ein Plan bzw. eine Strategie erarbeitet, um diese Ziele zu verwirklichen.

- Phase der Aktion. Der Plan wird in die Wirklichkeit umgesetzt.

- Phase der Auswertung. Das entwickelte Konzept[82] wird bewertet. Wenn durch den Plan eine Verbesserung erreicht wurde, dann muss darauf geachtet werden, dass diese langfristig ist und dass die Anwohner des Gemeinwesens selbstständig und selbstverantwortlich handeln.

- Phase der Nachbereitung und Neuplanung. Die durch Aktionen ausgelösten Veränderungen machen oft zusätzliche Maßnahmen erforderlich.

- Phase des Rückblicks und der erneuten Beurteilung. Eine Analyse der Wirkung ist immer wieder angezeigt, um zu beurteilen, ob das Gesamtkonzept noch effektiv ist. Wenn nicht, sind neue Ziele und Projekte zu entwickeln. Somit beginnt der Prozess von vorne.

2.4. Das Unterstützungsmanagement (Case Management)

Das Unterstützungsmanagement, auch Case Management genannt, ist das bekannteste ökologische Konzept. Die Methode des Unterstützungsmanagements kommt aus den USA und wurde Ende der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland bekannt gemacht. Gegenstand dieses umweltorientierten Konzeptes ist die Mensch-Umwelt-Beziehung.

Im Unterstützungsmanagement geht es einmal um die Erschließung und Koordination aller möglichen Hilfsquellen,die einer Hilfe suchenden Person in einem Gemeinwesen zur Verfügung stehen und die Gewährleistung möglichst kostengünstiger und effektiver Unterstützung.

Unterstützungsmanagement (Case Management) versteht sich als planmäßige und organisierte Erschließung und Koordination von Hilfsquellen zur Unterstützung einzelner Menschen und Gruppen mit Problemen. Dabei geht es nicht darum, dass der Case Manager für den Klienten die Unterstützung bewerkstelligt[83], sondern der Klient wird aktiv an seiner Problemlösung beteiligt. Ziel ist es, das Selbsthilfepotenzial des Klienten zu fördern.

Aufgabe des Case Managements ist die Planung und Ablauforganisation der Unterstützung, um dem Klienten und gegebenenfalls seinen Angehörigen in ihrer Lage zu helfen.

Ziele des Case Managements sind

- eine optimale Versorgung des Klienten mit Unterstützungsleistungen sozialer Dienste durch Erschließung und Koordination der Hilfsquellen,

- sorgfältige Planung und Ablauforganisation der Erschließung und Koordination der Hilfsquellen,

- eine aktive Beteiligung des Klienten an der Lösung der Situation und

- eine kostengünstige, effektive Durchführung von Hilfsangeboten.

Die Vorgehensweise des Unterstützungsmanagaments. Man unterscheidet bei der Vorgehensweise des Unterstützungsmanagements fünf Phasen:

- Assessment [84] (Falleinschätzung). In diesem ersten Schritt geht es um die Einschätzung der Lageund um die Bedarfsklärung.Beim Erstkontakt mit der Case Management-Stelle werden die Erwartungen der Beteiligten geklärt, welche Personen bzw. Familien Unterstützung brauchen und ob das Unterstützungsmanagement diese leisten kann. Eine sorgfältige Einschätzung der Lebenslage ermöglicht es, einerseits die objektiven Gegebenheiten wie die Lebensgeschichte des Klienten, körperliche Bedingungen[85] (Alter, Gesundheit u.a.) oder soziale Bedingungen (vorhandenes Netzwerk, Verwandte, Bekannte, Nachbarn), andererseits seine subjektive Orientierung (Zukunftserwartungen, Wert- und Normvorstellungen, Gefühle etc.) zu berücksichtigen.

- Planning (Hilfeplanung). Aus der Einschätzung der Problemlage leitet der Klient zusammen mit dem Case Manager entsprechende Ziele der Veränderung ab[86]. Mittel und Wege sind zu suchen, die bei aktiver Beteiligung des Klienten zur Verbesserung seiner Lebenslage bzw. Situation beitragen. Die Unterstützung des Betroffenen besteht darin, bisher unerschlossene eigene und Ressourcen aus der Umwelt besser zu nutzen. In der Kompetenz des Case Managers liegt es, Geldmittel zu erschließen und die im Gemeinwesen vorhandenen informellen Hilfen (Angehörige, Freunde, Nachbarn usw.) mit formellen Hilfen (verschiedene Einrichtungen, soziale Dienste) planmäßig, personenbezogen zu vernetzen und zu koordinieren. Das Ergebnis ist ein Unterstützungsplan, der erstellt wird in Absprache mit dem Klienten und in Abstimmung mit formellen Diensten, Behörden und informellen Unterstützern.

- Intervention (Durchführung der Hilfe). Intervention bedeutet im Unterstützungsmanagement kontrollierte Durchführung. Vor Beginn der Managementaufgabe wird eine verpflichtende, eventuell sogar schriftliche Vereinbarung getroffen[87]. Es erfolgt eine Festlegung nach Art, Umfang und Dauer der Unterstützung. Bei der Durchführung der Hilfe hat der Case Manager eine begleitende, anwaltliche[88], daneben aber auch eine steuernde und kontrollierende Funktion. Nötigenfalls erfolgt eine Anpassung der Hilfestrategie an neue Erfordernisse bis schließlich die Ziele erreicht sind.

- Monitoring (Begleitung und Überprüfung der Hilfen). Monitoring bedeutet im Unterstützungsmanagement soviel wie Kontrolle, Überwachung. Die vereinbarte Versorgung sowie der Veränderungsprozess des Klienten wird vom Case Manager beobachtet und überwacht mit dem Ziel der Sicherstellung der Dienst und der Bewältigungsleistung einer Person.

- Evaluation (Beurteilung und Bewertung der Ergebnisse). Hier wird überprüft, ob und inwieweit das gesetzte Soll[89] auch tatsächlich erreicht wurde. Case Manager und Klient vergleichen und bewerten den Ist-Zustand der Problemlage mit dem Soll-Zustand der anzustrebenden Lebenslage. In der Praxis erfolgt diese Einschätzung mithilfe objektiver und subjektiver Verfahren[90] (zum Beispiel Fragebogen, Interview) oder Selbsteinschätzung des Betroffenen.





Дата публикования: 2015-09-17; Прочитано: 1252 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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