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Die Gegenwartsaufgabe sozialer Arbeit



Die Sozialarbeit ist eine Begleiterscheinung[7] der modernen industriellen Gesellschaft, genauer: eine Begleiterscheinung der durch die Schäden[8] dieser modernen Gesellschaft hervorgerufenen Sozialpolitik. Die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zu einer hoch entwickelten Industrienation rief unterschiedlichste Notsituationen individueller und sozialer Art hervor, welche die Sozialpädagogik und Sozialarbeit zu beseitigen oder zu verhindern versucht.

Solche Notsituationen können zum Beispiel Schwierigkeiten wie unzureichendes Einkommen, Vereinsamung[9], Drogen- oder Alkoholprobleme, Krankheit, Behinderung, Ehekonflikte, persönliche Krisen, Arbeitslosigkeit, sozial auffälliges Verhalten, Straffälligkeit[10] und anderes mehr sein oder auch Mangellagen[11] wie unzureichende Spielmöglichkeiten für Kinder, fehlende Treffs[12] für Jugendliche und Ähnliches.

Unter dem Begriff „Sozialarbeit" wird eine Vielzahl von Einrichtungen und Maßnahmen zusammengefasst, die Menschen helfen sollen, unterschiedliche Notsituationen individueller und sozialer Art zu bewältigen und zu verhindern. Die Hilfe geschieht auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse durch professionelle und dazu ausgebildete Helfer. Damit besteht eine klare Abgrenzung von privater Hilfe. Bei der Sozialarbeit handelt es sich um die berufsmäßige, wissenschaftlich fundierte Hilfeleistungan Menschen aller Altersgruppen, um individuelle und soziale Notsituationen zu bewältigen bzw. zu verhindern.

Der Begriff „Sozialpädagogik" bezieht sich dagegen vorwiegend auf die Erziehungjunger Menschen außerhalb von Familie, Schule und Berufsausbildung, hier wird stärker der pädagogische Auftrag herausgestellt. Damit ist sie ein Teilbereich der Sozialarbeit. Doch diese Begriffsbestimmung hat sich im Laufe der Zeit als zu eng erwiesen. Heute wird der Gegenstandsbereich[13] der Sozialpädagogik ausgeweitet auf Handlungen wie Unterstützung, Beratung[14], Begleitung, geplantes und strukturiertes Zusammenleben, Vermittlung von Informationen. Schließlich erwies sich auch die Konzentration auf die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen als nicht mehr begründet. Schon in der Erziehungsberatung zum Beispiel richtet sich die, einflussnehmende Intervention[15] nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf die Eltern und andere Erwachsene. Sozialpädagogik bezieht sich auf öffentlich organisierte, unterstützende soziale bzw. pädagogische Hilfen und Dienstleistungen zur Lebensbewältigung[16] oder Bildung.

Die Trennung zwischen Sozialarbeit und Sozialpädagogik wird in der neueren Literatur nicht mehr aufrechterhalten[17], da sich die beiden Bereiche in ihren Tätigkeiten oftmals überschneiden. Man ersetzt die Begriffe Sozialarbeit/Sozialpädagogik durch den Begriff „soziale Arbeit", deren Aufgaben aus der Tradition von Sozialarbeit und Sozialpädagogik zusammengewachsen sind.

Die wichtigsten Praxisbereiche sozialer Arbeit sind heute die Sozialhilfemit den Aufgaben der Beratung, finanziellen Unterstützung und Rehabilitation, die Gesundheitshilfe in Form sozialer Dienste, von Beratung und Unterstützung Alter, Behinderter, Kranker, und Drogenabhängiger[18] und Kinder- und Jugendhilfe mit den Aufgaben der Erziehung, Beratung, Hilfe und Fürsorge. Die Kinder- und Jugendhilfe bildet den eigentlichen Bereich der Sozialpädagogik.

1.2. Die Sozialpädagogik als Theorie und Praxis der Kinder-und Jugendhilfe

Die Sozialpädagogik als „Erziehungsraum" neben Familie, Schule und Berufsausbildung wird oft als Theorie und Praxis der Kinder- und Jugendhilfe bezeichnet und will junge Menschen ergänzend zur Familie, Schule und Ausbildung in ihrer Entwicklung fördern[19] und durch Beratung und Unterstützung sozialen Benachteiligungen und Entwicklungskrisen entgegenwirken. Ist das Wohl des Kindes oder Jugendlichen nicht gewährleistet[20], ist Hilfe zur Erziehung zu leisten und an gerichtlichen Verfahren[21] mitzuwirken.

In der Kinder- und Jugendhilfe haben drei Grundprinzipien Vorrang[22]:

- Erziehung der Kinder als Recht und Pflicht der Eltern. Die Eltern sind in ihrem erzieherischen Handeln eigenständig[23], sie können sich dagegen wehren, dass der Staat ihnen Vorschriften macht, andererseits müssen sie für eine Erziehung ihrer Kinder sorgen.

- Vielfalt der Angebotsstruktur. Eltern, Kinder und Jugendliche erhalten vielfältige Eziehungsangebote von Trägern[24] mit unterschiedlichen Wertorientierungen, Inhalten, Methoden und Arbeitsformen. Es ist nicht der Staat, der vorschreibt, welche Erziehung die richtige ist, sondern die Eltern und ihre Kinder können entsprechend ihren Bedürfnissen und Wertorientierungen frei wählen.

- Subsidiaritäts [25] prinzip. Die staatliche Kinder- und Jugendhilfe sieht von eigenen Maßnahmen ab, wenn geeignete Einrichtungen und Dienste von freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe zur Verfügung gestellt oder rechtzeitig geschaffen werden. Der Staat kann und muss sich also solange zurückhalten, wie Menschen in selbst organisierter Form auf regionaler Ebene in der Lage sind, durch eigene Organisationen, Verbände und Zusammenschlüsse nötige Hilfsangebote abzudecken.

Die Kinder- und Jugendhilfe kennt mehrere Teilbereiche, welche die Erziehung in der Familie unterstützen, ergänzen oder gegebenenfalls ersetzen:

- die Kinder- und Jugendarbeit, die den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen entsprechende Angebote[26] zur Verfügung stellt, um deren Entwicklung durch freiwillige Erziehungs-, Bildungs- und Freizeitangebote außerhalb von Familie, Schule und Beruf zu fördern. Sie geschieht durch öffentliche und freie Träger wie zum Beispiel Jugend- und Wohlfahrtsverbände[27] sowie der Kirchen.

- die Jugendsozialarbeit, die jungen Menschen Hilfen anbietet[28], durch die ihre schulische und berufliche Ausbildung, die Eingliederung[29] in die Arbeitswelt sowie ihre soziale Integration gefördert werden.

- der erzieherische Kinder- und Jugendschutz, der Kinder und Jugendliche vor Gefährdungen[30] bewahren soll.

- die Förderung der Erziehung in der Familie, die Eltern bei ihren Erziehungsaufgaben unterstützen und damit die Erziehungssituation von zu Erziehenden verbessern will. Hierzu gehören insbesondere die Unterstützung der Erziehung in der Familie durch geeignete Angebote und die Hilfe für Familien in besonderen Lebenssituationen wie zum Beispiel für alleinerziehende Elternteile[31].

- die Förderung von Kindern und Jugendlichen in Tageseinrichtungen und Tagespflege, die der gesellschaftlichen Entwicklung der zunehmenden Bedeutung von Tageseinrichtungen[32] wie Kinderkrippen, Kindergarten und Kinderhorte für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen Rechnung trägt. Das Leistungsangebot an Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes soll sich sowohl an den Bedürfnissen des Kindes als auch deren Familien orientieren.

- die Hilfe zur Erziehung, die gewährleistet, dass Personensorgeberechtigte[33] Anspruch auf Hilfe bei der Erziehung haben, „wenn eine dem Wohl des Kindes oder des Jugendlichen entsprechende Erziehung nicht gewährleistet und die Hilfe für seine Entwicklung geeignet und notwendig ist". Erziehungshilfen können zum Beispiel Erziehungsberatung, soziale Gruppenarbeit, sozialpädagogische Familienhilfe, Erziehung in einer Tagesgruppe, Vollzeitpflege, Heimerziehung und sonstige betreute Wohnformen sowie intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung sein.

Sozialpädagogik als Theorie und Praxis der Kinder- und Jugendhilfe umfasst Erziehungs- und Bildungshilfen zur sozialen Eingliederung von Kindern und Jugendlichen, die staatlich oder von gesellschaftlichen und kirchlichen Gruppen subsidiär geleistet werden. Die Entwicklung heranwachsender Menschen soll durch sie gefördert und die Erziehung in der Familie unterstützt werden.





Дата публикования: 2015-09-17; Прочитано: 1302 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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