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Text 9. Schönheitswesen. Ich will Aussehen wie Barbie!



Träumen kann jeder – einmal so aussehen wie Barbie. Doch Karin Felbermayer hat es nicht beim Träumen belassen. Heute sehen sie und Barbie gleich aus. Eine Verwandlungsgeschichte. Operationen sind schmerzhaft. Viele Menschen scheuen sich vor solchen Eingriffen – sie fürchten die Schmerzen, die Gefahren der Narkose, mögliche neue Probleme. Trotzdem legt sich eine immer größer werdende Zahl an Menschen freiwillig „unters Messer“der Schönheit zuliebe. Doch was ist Schönheit? Wer bestimmt, was „schön“ ist? In der heutigen Zeit haben zunehmend die Medien diese Rolle übernommen. Rund um die Uhr werden uns, Konsumenten, scheinbar perfekte Körper präsentiert. Doch was ist (ab)norm? Karin Felbermayer ist nicht sehr groß gewachsen und hat kurze schwarze Haare. Sie ist weder dünn noch dick. Im Rahmen ihres Kunststudiums entstand die Videoarbeit „OP“. Eine Schönheitsoperation.

– Karin, worum geht es in Deiner Arbeit?

KF: Das Video „OP“ dokumentiert eine Schönheitsoperation an Barbie. Es zeigt eine, wenn auch ungewöhnliche, Lösung des Konflikts zwischen individuellem Sein und dem Wunsch, dem Ideal unserer Gesellschaft zu entsprechen.

– Barbie feierte gerade letztes Jahr ihren fünfzigsten Geburtstag. War dies für Dich der Anlass, der nun doch schon betagten Dame ein angemesseneres, verändertes Äußeres zu verpassen?

KF: Das Alter hat dabei keine Bedeutung gehabt, sondern vielmehr die Rolle, die sie für das Selbstbewusstsein vieler Frauen spielt. An Barbie hat mich fasziniert, wie sie bereits seit Jahrzehnten das Selbstverständnis von Frauen prägt. Sie ist zeitlos jung und auch nach 50 Jahren für viele noch Maßstab dafür, was an einer Frau schön ist! Als körperlich gesunder Mensch kann ich bei mir kein Defizit feststellen. Betrachte ich mich jedoch aus dem Blickwinkel der Gesellschaft, so stelle ich fest, dass ich nicht dem allgemeinen Schönheitsideal entspreche. Barbie hingegen verkörpert das uns von den Medien vermittelte Ideal: groß, schlank und blond. So werde ich nie aussehen können. Deshalb verändere ich Barbie, so dass sie mir entspricht. Indem ich Barbie operiere, passe ich das Schönheitsideal meiner Wirklichkeit an. Das soll irritieren und so zum Nachdenken anregen. Von den Medien werden gesunde Menschen in eine Konsumhaltung und auch Opferrolle getrieben. Sie laufen einem Ideal hinterher, das nicht erreicht werden kann. Für viele scheint es nur einen „letzten Ausweg“ zu geben – die OP. Das sollte jedoch keine Lösung sein. Ein Umdenken kann aber nur einsetzen, wenn man (an)erkennt, dass man selbst „in Ordnung“ ist. Erst dann wird man bereit sein, das vorgesetzte „Ideal“ kritisch zu hinterfragen. Es erfordert viel Selbstbewusstsein sich so, wie man ist, zu akzeptieren – mehr, als wenn man versucht, ein fremdes Ich zu leben. Dass Ergebnis meiner Operation soll Mut machen, deneigenen Körper anzunehmen.

– Wenn eine Kundin Claudia Schiffers Busen und Cindy Crawfords Lippen will, so wirdauf- und abgeschnitten, mit Silicon und Collagen unterpolstert und immer wieder mit der Vorlage verglichen. Bist Du ähnlich vorgegangen?

KF: In dem Sinne, dass ich mit körperfremden Mitteln hantiert habe und stets mit dem Vorbild verglich, – ja. Bei dem Eingriff habe ich mich auf den Körper mit seinen Formen und Proportionen konzentriert.

– Es ging ja auch wirklich brutal bei Deiner Operation zu. Du schonst den Zuschauer nicht, auch wenn natürlich kein Blut fließt.

KF: Der Wandlungsprozess kann schrittweise nachvollzogen werden. Ich zeige detailliert, wie ich die Puppe zerlege. Ich entferne, was an der falschen Stelle sitzt. Nachdem der Körper in den Grundproportionen wiedererstanden war, habe ich die Körperoberfläche und die feineren Proportionen mit Leukoplast modelliert. Schicht für Schicht, durch ständige Vergleiche meiner und ihrer Maße, habe ich mich dann an eine Barbie mit meiner Figur angenähert.

Das Thema im Forum: Ist das die Zukunft – Schönheitsoperationen für jeden? Ist es verständlich, dass sich Menschen freiwillig unters Messer legen? Wo sind Grenzen?





Дата публикования: 2014-10-25; Прочитано: 509 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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