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Wie die Weltanschaumgeborene



Strahlt mein Lieb in Schönheitsglanz,

Denn sie ist das auserkorene

Bräutchen eines fremden Manns.

Herz, mein Herz, du vielgeduldiges,

Grolle nicht ob dem Verrat;

Trag es, trag es, und entschuldig’ es,

Was die holde Thrörin that.

* * *

Die Erde war so lange geizig,

Da kam der Mai, und sie ward spendabel,

Und alles lacht und jauchzt und freut sich,

Ich aber bin nicht zu lachen kapabel.

Die Blumen sprießen, die Glöcklein schallen,

Die Vögel sprechen wie in der Fabel;

Mir aber will das Gespräch nicht gefallen,

Ich finde alles miserabel.

Das Menschenvolk mich ennuyieret,

Sogar der Freund, der sonst passabel; -

Das kommt, weil man Madame titulieret

Mein süßes Liebchen, so süß und aimabel.

* * *

Am fernen Horizonte

Erscheint, wie ein Nebelbild,

Die Stadt mit ihren Türmen,

In Abenddämmrung gehüllt.

Ein feuchter Windzug kräuselt

Die graue Wasserbahn;

Mit traurigem Takte rudert

Der Schiffer in meinem Kahn.

Die Sonne hebt sich noch einmal

Leuchtend vom Boden empor

Und zeigt mir jene Stelle, Wo ich das Liebste verlor.

* * *

Ich stand in dunklen Träumen

Und starrte ihr Bildnis an,

Und das geliebte Antlitz

Heimlich zu leben begann.

Um ihre Lippen zog sich

Ein Lächeln wunderbar,

Und wie von Wehmutstränen

Erglänzte ihr Augenpaar.

Auch meine Tränen flossen

Mir von den Wangen herab –

Und ach, ich kann es nicht glauben,

dass ich dich verloren hab’!

* * *

Wie der Mond sich leuchtend dränget

Durch den dunkeln Wolkenflor,

Also taucht dunkeln Zeiten

Mir ein lichtes Bild hervor.

Saßen all’ auf dem Verdecke,

Fuhren stolz hinab den Rhein,

Und die sommergrünen Ufer

Glühn im Abendsonnenschein.

Sinnend saß ich zu den Füßen

Einer Dame, schön und hold;

In ihr liebes, bleiches Antlitz

Spielt’ das rote Sonnengold.

Lauten klangen, Buben sangen,

Wunderbare Fröhlichkeit!

Und der Himmel wurde blauer,

Und die Seele wurde weit.

Märchenhaft vorüber zogen

Berg’ und Burgen, Wald und Au; -

Und das alles sah ich glänzen

In dem Aug’ der schönen Frau.

* * *

Du bist wie eine Blume,

So hold und schön und rein’;

Ich schau’ dich an, und Wehmut

Schleicht mir ins Herz hinein.

Mir ist, als ob ich die Hände

Aufs Haupt dir legen sollst’,

Belend, dass Gott dich erhalte

So rein und schön und hold.

* * *

Wie dunkle Träume stehen,

Die Häuser in langer Reih’;

Tief eingehüllt im Mantel,

Schreite ich schweigend vorbei.

Der Turm der Kathedrale

Verkündet die zwölfte Stund’;

Mit ihren Reizen Küssen

Erwartet mich Liebchen jetzund.

Der Mond ist mein Begleiter,

Er leuchtet mir freundlich vor;

Da bin ich an ihrem Hause,

Und freudig ruf’ ich empor:

Ich danke dir, alter Vertrauter,

Dass du meinen Weg erhellt;

Jetzt will ich dich entlassen,

Jetzt leuchte der übrigen Welt!

Und findest du einen Verliebten,

Der einsam klagt sein Leid,

So tröst’ ihn, wie du mich selber

Getröstet in alter Zeit.

* * *

Nacht liegt auf den fremden Wegen –

Krankes Herz und müde Glieder; -

Ach, da fließt wie stiller Segen,

Süßer Mond, dein Licht hernieder.

Süßer Mond, mit deinem Strahlen

Scheuchest du das nächt’ge Grauen;

Es zerrinnen meine Qualen,

Und die Augen übertauen.

* * *

Es klingt wie Liebestöne

Alles, was ich denk’ und fühl’.

Ach! Da hat der kleine schöne

Liebesgott die Hand in Spiel.

Der Maёstro im Theater

Meines Herzens ist er jetzt;

Was ich fühl’ und denke, hat er

Gleich schon in Musik gesetzt.

* * *

Auf dem Berge steht die Hütte,

Wo der alte Bergmann wohnt;

Dorten rauscht die grüne Tanne,

Und erglänzt der goldne Mond.

In der Hütte steht ein Lehnstuhl,

Ausgeschnitzelt wunderlich;

Der darauf sitzt, der ist glücklich,

Und der Glückliche bin ich!

Auf dem Schemel sitzt die Kleine,

Stützt den Arm auf meinen Schoß;

Äuglein wie zwei blaue Sterne,

Mündlein wie die Purpurros’.

Und die lieben blauen Sterne

Schaun mich an so himmelgroß;

Und sie legt den Lilienfinger

Schalkhaft auf die Purpurros’.

Nein, es sieht uns nicht die Mutter,

Denn sie spinnt mit großem Fleiß,

Und der Vater spielt die Zither,

Und er singt die alte Weiß’.

Und die Kleine flüstert leise,

Leise, mit gedämpftem Laut;

Manches wichtige Geheimnis

Hat sie mir schon anvertraut:

Aber seit die Muhme tot ist,

Können wir ja nicht mehr gehen

Nach dem Schützenhof zu Goslar,

Dorten ist es gar zu schön.

Hier dagegen ist es einsam,

Auf kalten Bergeshöh’,

Und des Winters sind wir gänzlich





Дата публикования: 2015-01-04; Прочитано: 423 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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