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Die mittelhochdeutsche Zeit



Entscheidende Bedeutung für die zeitliche Abgrenzung des Mittelhochdeutschen haben die Wandlungen in den Existezformen der deutschen Sprache. Es geht in dieser Zeit eine ununterbrochene Erweiterung des Geltungsbereiches der deutschen Sprache als Schriftsprache und die Vermehrung ihrer funktionalen Gattungen vor sich.

Der soziale und politische Aufstieg des niederen Dienstadels zum Rittertum führte nach französischem und flandrischem Vorbild gegen Ende des 12. Jhs. zur Blüte der ritterlichen Kultur und Dichtung, die ihre Höhepunkt in der Zeit zwischen 1170 und 1230 erreichte. Hauptvertreter waren in der Epik Heinrich von Veldeke (1140-1210) mit „Eneid“; Hartmann von Aue (1168-1210) mit „Erec“, „Iwein“, „Armer Heinrich“ und Lyrik; Wolfram von Eschenbach (1170-1220) mit „Parzival“ und „Willehalm“ und einige andere namhafte Dichter.

Die von diesen Dichtern ausgeprägte Literatursprache, auch das „klassische Mittelhochdeutsche“ genannt, war das Ergebnis bewußter Kunstübung, der ein Streben nach Vereinheitlichung innewohnte. Um in allen Landschaften verstanden zu werden, versuchten diese ritterlichen Dichter, alles grob Mundartliche konsequent zu vermeiden. So entstand auf der Basis des nörtlichen Alemannischen und des Ostfränkischen eine Literatursprache mit überlandschaftlicher Geltung.

Die Entwicklung des Rittertums fördert den „Drang nach Osten“, der in den sog. “Kreuzzügen“ zum Ausdruck kam. Die deutschen Raubritter bemächtigten sich der Länder der Westslawen, Letten, Litauer, Esten und Preußen. Im 12.-13. Jh. wurden Thüringen, Sachsen, Schlesien, Österreich zu Kolonisationsgebieten. In den besetzten und kolonisierten östlichen Gebieten entwickelten sich neue Dialekte der deutschen Sprache, die als Kolonial- oder Siedlungsdialekte bezeichnet werden. Ihre Eigenart besteht in dem Ausgleichscharakter dieser Dialekte, der infolge der Mischung und Verschmelzung der westlichen Stammesdialekte entstanden war.

Ausgleichstendenzen ergreifen nicht nur die geschriebene Form der Sprache, sondern auch die gesprochene Sprache. In den aufblühenden deutschen Städten vollzieht sich die Integration der Dialekte. Der Ausgleich der Dialekte in den Städten war durch ihre gemischte Bevölkerung sowie durch den Verkehr zwischen den Städten bedingt. Auf solche Weise entsteht die sog. städtische Koine, eine gemischte, mundartlich gefärbte Verkehrssprache, auf deren Grundlage sich später zahlreiche Umgangssprachen herausbilden.

Die wichtigsten Neuerungen im Sprachsystem betreffen das phonologische System und den grammatischen Bau der deutschen Sprache. Das wesentliche lautliche Kennzeichen des Mittelhochdeutschen ist die Abschächung langer und kurzer Vokalphoneme in unbetonten Silben zu [э]. Außerdem weist das Mittelhochdeutsche mehrere neue Phoneme auf. Im mittelhochdeitschen Formenbau sind die Reste alter stammbilbender Suffix sowie anderer altüberkommener formaler Morpheme im Stamm des Wortes getilgt Die Flexion aller flektierbaren Wortarten vereinfacht sich. Das Verb verfügt gleich beim Beginn der mittelhochdeutschen Periode über mehrere analytische Formen. Es entwickelt sich auch der regelmäßige Gebrauch des Altikels.





Дата публикования: 2014-11-03; Прочитано: 899 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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