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TEXT 8. GOTIK



Die Gotik ist eine Epoche der europäischen Architektur und Kunst des Mittelalters. Sie entstand um 1140 in der Île-de-France (Gegend um Paris) und währte nördlich der Alpen bis etwa 1500–1550. Der zuvor vorherrschende Bau- und Kunststil ist als Romanik, der nachfolgende als Renaissance bekannt. In der Nachgotik lebte der gotische Baustil auch außerhalb seiner Epoche bis in die Barockzeit weiter fort und fand in der Neugotik als Spielart des Historismus neues Interesse. Der gotische Stil ist nur in der Architektur genau abzugrenzen, während dies auf den Gebieten der Plastik und Malerei nicht in gleicher Klarheit möglich ist.

Die Gotik war eine Epoche der Verbildlichung der christlichen Ideenwelt und bediente sich dabei in großem Umfang der Symbolik und Allegorie. Herausragende Kunstschöpfung ist die gotische Kathedrale, die als Gesamtkunstwerk Architektur, Plastik und (Glas-)Malerei des Mittelalters vereint. In der Architektur unterscheidet man weiterhin die Phasen der Früh-, Hoch- und Spätgotik, die in den verschiedenen europäischen Kunstlandschaften zu unterschiedlichen Zeitpunkten übernommen wurden und sich dann teilweise auch voneinander unabhängig weiterentwickelten.

Der in Frankreich entwickelte Stil und die neue Bautechnik wurden um 1280 als opus francigenum bezeichnet. Auch im 20. Jahrhundert findet sich in der Fachliteratur wieder der Begriff french style oder französischer Stil. Da der Spitzbogen als ein zentrales Element der Baukunst der Gotik gilt, wurde der Stil ursprünglich als Spitzbogenstil bezeichnet. Die heutige Bezeichnung Gotik (v. ital. gotico („fremdartig“, „barbarisch“), ursprünglich ein Schimpfwort, abgeleitet von der Bezeichnung des Germanenstammes der Goten) wurde in der Renaissance durch den italienischen Kunsttheoretiker Giorgio Vasari geprägt, der damit seine Geringschätzung der gotischen Kunst gegenüber dem goldenen Zeitalter der Antike ausdrückte. Auch wenn die Bewertung Vasaris heute nicht mehr geteilt wird, wurde diese Bezeichnung übernommen, bürgerte sich allmählich ein und verlor später ihren negativen Beiklang. Auch die in der Renaissance übliche Bezeichnung der Gotik als „maniera tedesca“ (deutsche Manier) soll von Vasari stammen. In Deutschland setzt eine neue Begeisterung für die Gotik durch Goethes 1773 gedruckten Text „Von Deutscher Baukunst“ ein, der sie zum deutschen Stil erklärte. Das Missverständnis, die Gotik sei in Deutschland entstanden, ließ sich erst Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts durch die kunstgeschichtliche Forschung aufklären. In Deutschland wie in vielen anderen Ländern wurde die Gotik im 19. Jahrhundert als Nationalstil betrachtet, was unter anderem zu einer positiven Neubewertung der bis dahin verachteten mittelalterlichen Kunst führte.





Дата публикования: 2014-11-02; Прочитано: 496 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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