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Text № 6. Von der Partnersuche zur Ehe



In den beiden ersten Phasen des Familienzyklus lernen die Partner einander kennen und bilden eine intensive Paarbeziehung aus. Dementsprechend wird unterschieden zwischen:

Ø Phase der Partnersuche und Heirat

Ø Phase der ersten Ehejahre

Dies ist natürlich eine eher „klassische“ bzw. „traditionelle“ Unterteilung. In vielen Fällen endet heute die Phase der Partnersuche nicht mehr mit der Heirat, sondern mit dem Zusammenziehen der Partner – also mit der Gründung einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft. Und dementsprechend gibt es dann nicht „die ersten Ehejahre“, sondern die „ersten Jahre des Zusammenlebens“. Diese enden oft mit einer Hochzeit: Viele Paare heiraten, wenn sie eine Familie gründen wollen bzw. die Frau mit dem ersten Kind schwanger ist.

Partnersuche und Heirat

Bevor Erwachsene eine Beziehung eingehen, die zu Ehe und Familiengründung führt, haben sie heute in der Regel bereits viele Erfahrungen mit verschiedenen Partnern gesammelt. Bei der Partnersuche lassen sich Menschen von einer Vielzahl bewusster und unbewusster Erwartungen, Vorstellungen und Wünsche leiten. So glauben viele Personen an die „große Liebe“ oder sind der Meinung, dass es einen „idealen“ Männer- bzw. Frauentyp gäbe. Die „ideale“ Frau wird zumeist als attraktiv, charmant, häuslich, gefühlsbetont, freundlich, intelligent, gebildet, tolerant und als gute Hausfrau, der „ideale“ Mann als groß, schlank, kräftig, treu, zuverlässig, fleißig, sportlich und attraktiv beschrieben. Dabei treffen sich in der Regel nur Personen mit ähnlichen sozialen Merkmalen, die also derselben Altersgruppe und Schicht angehören, eine vergleichbare Berufsausbildung haben und hinsichtlich ihrer Werte, Einstellungen, Interessen und Hobbys weitgehend übereinstimmen. Sie bewerten Aussehen, Kleidung, Geschmack, Umgangsformen, Lebensstil und Freizeitverhalten, stellen viele Übereinstimmungen fest, finden einander sympathisch und fühlen sich zueinander hingezogen.

In der Phase der ersten Paarbeziehung beginnen die Verliebten, eine enge Beziehung aufzubauen, Partnerrollen zu übernehmen und eine Paaridentität zu entwickeln. Sie öffnen sich selbst immer mehr und lernen einander immer besser kennen. So wachsen Liebe, Zuneigung und Zufriedenheit, passen sich die Partner mehr und mehr einander an, stimmen sie Einstellungen, Werte, Interessen und Verhaltensweisen ab. Sie verbringen in der Regel nur ihre Freizeit gemeinsam und so erleben einander nicht im Alltag. Entwickelt sich die Beziehung nicht so positiv, kann sie in dieser Phase relativ leicht abgebrochen werden, da die Partner noch nicht viel in sie „investiert“ haben. Auch haben Außenstehende wie Freunde, Bekannte und Eltern noch größere Einflussmöglichkeiten und mögen durch verschiedene Taktiken den Kontakt fördern oder schwächen. Passen die Partner hinsichtlich ihrer Persönlichkeitsmerkmale und Eigenschaften zusammen, ergänzen sie sich bezüglich ihrer Bedürfnisse und Erwartungen und haben sie intensive Gefühle der Liebe, Zuneigung und Zusammengehörigkeit entwickelt, so treten sie in die Phase der gefestigten Paarbeziehung ein. Oft verloben sie sich nun oder ziehen zusammen und bilden eine nichteheliche Lebensgemeinschaft. So passen sie sich immer mehr einander an, „investieren“ zunehmend in ihre Beziehung und binden sich auf Dauer. Problematisch ist, dass die Erwartungen an den Partner und die Beziehung oft weiter zunehmen: So soll der andere alle Sehnsüchte und Bedürfnisse befriedigen, einen glücklich und zufrieden machen, Geborgenheit, Sicherheit und Unterstützung bieten, Weiterentwicklung und Selbstentfaltung fördern, offen und verständnisvoll sein. Viele unrealistische Erwartungen werden auch durch die Medien geschürt. Aufgrund der sinkenden Heiratsneigung und der zunehmenden Akzeptanz nichtehelicher Lebensgemeinschaften entscheiden sich viele Paare erst dann für eine Ehe, wenn sie sich ein Kind wünschen. Die Ehe wird heute vor allem aus kindorientierten Gründen eingegangen. In der Regel wird mit der Heirat gewartet, bis zumindest eine Person beruflich selbständig ist; die Erwerbsdauer vor der Eheschließung tendiert bei Männern im Durchschnitt auf mehr als sieben Jahre, bei Frauen auf mehr als fünf Jahre. Generell steigt das Heiratsalter an, weil mehr Zeit für die eigene Ausbildung und den Aufbau der beruflichen Existenz benötigt wird. Insbesondere hoch qualifizierte Personen heiraten relativ spät – gut ausgebildete Frauen bleiben übrigens auch häufiger ledig.

Die ersten Ehejahre

Wie in den anderen Phasen des Familienzyklus variieren auch in den ersten Ehejahren Verhaltensweisen und Erfahrungen von Paar zu Paar. Haben die Partner zum Beispiel vor der Hochzeit in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft gewohnt, dürften für sie die ersten Ehejahre wenig Veränderungen bringen. Haben sie geheiratet, weil die Frau schwanger war oder weil sie unverzüglich ihren Kinderwunsch realisieren wollen, schrumpft diese Phase des Familienzyklus auf wenige Monate zusammen und ist vor allem durch die Vorbereitung auf das Kind gekennzeichnet. So müssen die Ehepartner festlegen, wer welche Rechte, Pflichten und Entscheidungsbefugnisse hat, wie die Macht in der Ehebeziehung verteilt wird und wer welche Aufgaben im Haushalt übernimmt. Dabei lassen sie sich entweder vom Vorbild der Ehebeziehung ihrer Eltern leiten (falls sie diese positiv erlebten) oder versuchen, die eigene Ehe ganz anders zu gestalten als die eines oder beider Elternpaare. Auch lernen sie den Umgang mit Konflikten, wobei Nachgeben, Verzichten und Kompromissbereitschaft durch die zwischen ihnen bestehende Liebe gefördert werden. Die Ehebeziehung ist in dieser Phase des Familienzyklus durch intensive positive Gefühle, starke sexuelle Empfindungen und ein hohes Maß an gegenseitiger Bedürfnisbefriedigung gekennzeichnet. Jedoch kommt es oft zu einer gewissen Desillusionierung: So erlebt ein Partner nun den anderen im Alltag, entdeckt weniger wünschenswerte Züge an ihm und stellt fest, dass viele Erwartungen nicht erfüllt werden. Auch steht er jetzt weniger im Mittelpunkt des Lebens seines Partners, sondern muss mit dessen Beruf, Hobbys, Freunden und Eltern konkurrieren. Zumeist sind in den ersten Ehejahren beide Partner berufstätig. Sie stehen am Anfang ihrer Karriere, so dass sie viel Energie in die Existenzgründung und berufliche Weiterbildung investieren. Zudem müssen sie einen großen Teil ihres Einkommens und ihrer Ersparnisse für ein gemeinsames Heim und die eigene Wohnungseinrichtung ausgeben, wozu sie sich oft auch verschulden. Enttäuschungen können aber auch aus Diskrepanzen zwischen dem idealen Bild von sich selbst beziehungsweise von dem Partner und der Realität resultieren, insbesondere wenn das Wunschbild sehr übersteigert ist.





Дата публикования: 2014-10-25; Прочитано: 302 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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