Ñòóäîïåäèÿ.Îðã Ãëàâíàÿ | Ñëó÷àéíàÿ ñòðàíèöà | Êîíòàêòû | Ìû ïîìîæåì â íàïèñàíèè âàøåé ðàáîòû!  
 

Die Mutter nickt



10 „Und ich ja auch“, gesteht das Kind. „Nach Lottchen und …“

11 „Und deinem Vater, gelt?“

12 Luise nickt. Eifrig und schüchtern zugleich. „Und wenn ich bloß wüsste, warum Lottchen nicht mehr schreibt?“

13 „Ja“, murmelt die Mutter. „Ich bin recht in Sorge.“

Zehntes Kapitel

Ein Ferngespräch aus München – Das erlösende Wort – Nun kennt sich auch die Resi nicht mehr aus – Zwei Flugzeugplätze nach Wien – Peperl ist wie vom Donner gerührt – Wer an Türen horcht, kriegt Beulen – Der Herr Kapellmeister schläft außer Haus und bekommt unerwünschten Besuch

1 L ottchen liegt apathisch im Bett. Sie schläft. Sie schläft viel. „Schwäche (ñëàáîñòü: die Schwäche)“, hat Hofrat Strobl heute Mittag gesagt. Der Herr Kapellmeister sitzt am Kinderbett und blickt ernst auf das kleine, schmale Gesicht hinunter (ñåðüçíî ñìîòðèò íà óçêîå ëèöî; hinunter - âíèç). Er kommt seit Tagen nicht mehr aus dem Zimmer. Beim Dirigieren lässt er sich vertreten (ïðîñèò çàìåùàòü, ïîïðîñèë, ÷òîáû çàìåùàëè). Eine Bettstatt (êðîâàòü /þæíî-íåì./) ist für ihn vom Boden heruntergeholt worden (áûëà äëÿ íåãî ñïóùåíà ñ ÷åðäàêà: der Boden, der Dachboden).

2 Nebenan läutet das Telefon.

3 Resi kommt auf Zehenspitzen ins Zimmer. „Ein Ferngespräch aus München!“ flüstert sie. „Ob Sie sprechbereit sind (ãîòîâû ëè âû ê òîìó, ÷òîáû ðàçãîâàðèâàòü = ìîæåòå ëè âû ïîãîâîðèòü)!“

4 Er steht leise auf und bedeutet ihr (óêàçûâàåò, âåëèò åé), beim Kind zu bleiben, bis er zurück ist. Dann schleicht er («ïðîêðàäûâàåòñÿ» = òèõîíüêî èäåò) ins Nebenzimmer. München? Wer kann das sein? Wahrscheinlich die Konzertdirektion Keller&Co. Ach, sie sollen ihn gefälligst in Ruhe lassen (ïóñòü îíè, ïîæàëóéñòà, îñòàâÿò åãî â ïîêîå: «ïóñòü áóäóò òàê ëþáåçíû îñòàâèòü åãî â ïîêîå»)!

5 Er nimmt den Hörer und meldet sich (ïðåäñòàâëÿåòñÿ: «âûçûâàåòñÿ», íàçûâàåò ñâîå èìÿ). Die Verbindung wird hergestellt (ñâÿçü óñòàíàâëèâàåòñÿ).

6 „Hier Palfy!“

7 „Hier Körner!“ ruft eine weibliche Stimme aus München herüber.

8 „Was?“ fragt er verblüfft. „Wwer? Luiselotte?“

9 „Ja!“ sagt die ferne Stimme. „Entschuldige, dass ich dich anrufe. Doch ich bin wegen des Kindes in Sorge. Es ist hoffentlich nicht krank?“

10 „Doch.“ Er spricht leise. „Es ist krank!“

11 „Oh!“ Die ferne Stimme klingt sehr erschrocken.

12 Herr Palfy fragt stirnrunzelnd (íàìîðùèâ ëîá: die Stirn + runzeln): „Aber ich verstehe nicht, wieso du …“

13 „Wir hatten so eine Ahnung (ïðåä÷óâñòâèå), ich und - Luise!“

14 „Luise?“ Er lacht nervös. Dann lauscht er verwirrt. Lauscht immer verwirrter. Schüttelt den Kopf. Fährt sich aufgeregt durchs Haar.

15 Die ferne Frauenstimme berichtet hastig, was sich nun eben in solch fliegender Hast berichten lässt (÷òî ìîæíî â òàêîé ñïåøêå: «â òàêîé ëåòÿùåé ñïåøêå» âîîáùå ñîîáùèòü).

16 „Sprechen Sie noch?“ erkundigt sich das Fräulein vom Amt.

17 „Ja, zum Donnerwetter!“ Der Kapellmeister schreit es. Man kann sich ja das Durcheinander (íåðàçáåðèõó; durcheinander – «îäíî ÷åðåç äðóãîå», âïåðåìåøêó), das in ihm herrscht (êîòîðàÿ â íåì öàðèò, ãîñïîäñòâóåò), einigermaßen vorstellen (â íåêîòîðîé ñòåïåíè ïðåäñòàâèòü; das Maß – ìåðà, ñòåïåíü).

18 „Was fehlt denn dem Kind?“ fragt die besorgte Stimme seiner geschiedenen Frau.

19 „Nervenfieber“, antwortet er. „Die Krisis sei überstanden (ïðåîäîëåí), sagt der Arzt. Aber die körperliche und seelische Erschöpfung (ôèçè÷åñêîå è äóøåâíîå èñòîùåíèå, èçíóðåííîñòü) sind sehr groß.“

20 „Ein tüchtiger (õîðîøèé: «äåëüíûé») Arzt?“

21 „Aber gewiss! Hofrat Strobl. Er kennt Luise schon von klein auf (ñ ìàëûõ ëåò).“ Der Mann lacht irritiert (ðàñòåðÿííî, ðàçäðàæåííî /èç-çà íåóïðàâëÿåìîñòè ñèòóàöèè/; irritieren – ðàçäðàæàòü; ñáèâàòü ñ òîëêó). „Entschuldige, es ist ja Lotte! Er kennt sie also nicht!“ Er seufzt.

22 Drüben (âîí òàì = íà äðóãîì êîíöå) in München seufzt eine Frau. - Zwei Erwachsene sind ratlos (â ðàñòåðÿííîñòè). Ihre Herzen und Zungen sind gelähmt (ÿçûêè ïàðàëèçîâàíû: die Zunge). Und ihre Gehirne (ìîçãè: das Gehirn), scheint es (êàæåòñÿ), ihre Gehirne auch.

23 In dieses beklemmende (äàâÿùåå, íåëîâêîå, òÿãîñòíîå; die Klemme - çàæèì), gefährliche Schweigen hinein klingt eine wilde Kinderstimme. „Vati! Lieber, lieber Vati!“ hallt es aus der Ferne. „Hier ist Luise! Grüß dich Gott, Vati! Sollen wir nach Wien kommen? Ganz geschwind (êàê ìîæíî áûñòðåå: «ñîâñåì áûñòðî»)?“

24 Das erlösende Wort ist gesprochen (ñïàñèòåëüíîå ñëîâî ïðîèçíåñåíî; erlösen – ñïàñàòü, èçáàâëÿòü). Die eisige Beklemmung der beiden Großen schmilzt (ïëàâèòñÿ, òàåò: schmelzen) wie unter einem Tauwind (êàê îò òåïëîãî âåñåííåãî âåòðà; tauen – òàÿòü). „Grüß Gott, Luiserl!“ ruft der Vater sehnsüchtig. „Das ist ein guter Gedanke (õîðîøàÿ ìûñëü)!“

25 „Nicht wahr?“ Das Kind lacht selig.

26 „Wann könnt ihr denn hier sein?“ ruft er.

27 Nun ertönt wieder die Stimme der jungen Frau. „Ich werde mich gleich erkundigen, wann morgens der erste Zug fährt (óçíàþ ñåé÷àñ æå, êîãäà îòïðàâëÿåòñÿ ïåðâûé ïîåçä).“

28 „Nehmt doch ein Flugzeug!“ schreit er. „Dann seid ihr schneller hier!“ - ‘Wie kann ich nur so schreien!’ denkt er. ‘Das Kind soll doch schlafen!’

29 Als er ins Kinderzimmer zurückkommt, räumt ihm die Resi seinen angestammten Platz am Bett wieder ein (ñíîâà îñâîáîæäàåò, óñòóïàåò åìó åãî èñêîííîå ìåñòî; angestammt – íàñëåäñòâåííûé, ðîäîâîé; der Stamm – ðîä, ïëåìÿ; einräumen – ïðåäîñòàâëÿòü, óñòóïàòü /íàïðèìåð êîìíàòó/) und will auf Zehenspitzen davon.

30 „Resi!“ flüstert er.

31 Sie bleiben beide stehen.

32 „Morgen kommt meine Frau.“

33 „Ihre Frau?“

34 „Pst! Nicht so laut! Meine geschiedene Frau! Lottchens Mutter!“

„Lottchens?“

35 Er winkt lächelnd ab (îòìàõèâàåòñÿ). Woher soll sie’s denn wissen? „Das Luiserl kommt auch mit!“

36 „Das - wieso? Da liegt’s doch, das Luiserl!“

37 Er schüttelt den Kopf. „Nein, das ist der Zwilling.“

38 „Zwilling?“ Die Familienverhältnisse (ñåìåéíûå îòíîøåíèÿ = ñåìåéíàÿ ñèòóàöèÿ; das Verhältnis – îòíîøåíèå, ñîîòíîøåíèå; verhalten zu etwas – îòíîñèòüñÿ ê ÷åìó-ëèáî, ñîòòíîñèòüñÿ ñ ÷åì-ëèáî) des Herrn Kapellmeister wachsen der armen Person über den Kopf (âûøå åå ïîíèìàíèÿ: «ðàñòóò áåäíÿæêå âûøå ãîëîâû»).

39 „Sorgen Sie dafür, dass wir zu essen haben! Über die Schlafgelegenheiten («î ìåñòàõ äëÿ ñïàíüÿ» = êòî ãäå áóäåò ñïàòü; die Gelegenheit – âîçìîæíîñòü, /óäîáíûé/ ñëó÷àé) sprechen wir noch.“

40 „O du mei (î Áîæå òû ìîé)!“ murmelt sie, während sie aus der Tür schleicht.

41 Der Vater betrachtet das erschöpft schlummernde Kind (èçìó÷åííîãî: «èçíóðåííî» äðåìëþùåãî ðåáåíêà), dessen Stirn feucht glänzt (ëîá êîòîðîãî: «÷åé ëîá» âëàæíî áëåñòèò). Mit einem Tuch (ïëàòêîì, ïîëîòåíöåì: das Tuch) tupft er (ïðîìîêàåò /ëåãêèìè ïðèêîñíîâåíèÿìè/, ñëåãêà òðîãàåò) sie behutsam trocken (äîñóõà).

42 Das ist nun also die andere kleine Tochter! Sein Lottchen! Welche Tapferkeit (õðàáðîñòü; tapfer – õðàáðûé) und welche Willenskraft (ñèëà âîëè; der Wille) erfüllten (íàïîëíÿëè) dieses Kind, bevor es von Krankheit und Verzweiflung überwältigt wurde (ïðåæäå ÷åì îí áûë ïîáåæäåí: «ïðåîäîëåí» áîëåçíüþ è îò÷àÿíüåì)! Vom Vater hat es diesen Heldenmut wohl nicht (ýòî ãåðîéñòâî ó íåãî, ïîæàëóé, íå îò îòöà: der Held – ãåðîé + der Mut – ìóæåñòâî, ñìåëîñòü). Von wem?

43 Von der Mutter?

44 Wieder läutet das Telefon.

45 Resi steckt den Kopf ins Zimmer. „Fräulein Gerlach!“

46 Herr Palfy schüttelt, ohne sich umzuwenden (íå îáîðà÷èâàÿñü), ablehnend (îòðèöàòåëüíî; ablehnen – îòêëîíÿòü, îòâåðãàòü) den Kopf.

1 Lottchen liegt apathisch im Bett. Sie schläft. Sie schläft viel. „Schwäche“, hat Hofrat Strobl heute Mittag gesagt. Der Herr Kapellmeister sitzt am Kinderbett und blickt ernst auf das kleine, schmale Gesicht hinunter. Er kommt seit Tagen nicht mehr aus dem Zimmer. Beim Dirigieren lässt er sich vertreten. Eine Bettstatt ist für ihn vom Boden heruntergeholt worden.

2 Nebenan läutet das Telefon.

3 Resi kommt auf Zehenspitzen ins Zimmer. „Ein Ferngespräch aus München!“ flüstert sie. „Ob Sie sprechbereit sind!“

4 Er steht leise auf und bedeutet ihr, beim Kind zu bleiben, bis er zurück ist. Dann schleicht er ins Nebenzimmer. München? Wer kann das sein? Wahrscheinlich die Konzertdirektion Keller&Co. Ach, sie sollen ihn gefälligst in Ruhe lassen!

5 Er nimmt den Hörer und meldet sich. Die Verbindung wird hergestellt.

6 „Hier Palfy!“

7 „Hier Körner!“ ruft eine weibliche Stimme aus München herüber.

8 „Was?“ fragt er verblüfft. „Wwer? Luiselotte?“

9 „Ja!“ sagt die ferne Stimme. „Entschuldige, dass ich dich anrufe. Doch ich bin wegen des Kindes in Sorge. Es ist hoffentlich nicht krank?“

10 „Doch.“ Er spricht leise. „Es ist krank!“

11 „Oh!“ Die ferne Stimme klingt sehr erschrocken.

12 Herr Palfy fragt stirnrunzelnd: „Aber ich verstehe nicht, wieso du …“

13 „Wir hatten so eine Ahnung, ich und - Luise!“

14 „Luise?“ Er lacht nervös. Dann lauscht er verwirrt. Lauscht immer verwirrter. Schüttelt den Kopf. Fährt sich aufgeregt durchs Haar.

15 Die ferne Frauenstimme berichtet hastig, was sich nun eben in solch fliegender Hast berichten lässt.

16 „Sprechen Sie noch?“ erkundigt sich das Fräulein vom Amt.

17 „Ja, zum Donnerwetter!“ Der Kapellmeister schreit es. Man kann sich ja das Durcheinander, das in ihm herrscht, einigermaßen vorstellen.

18 „Was fehlt denn dem Kind?“ fragt die besorgte Stimme seiner geschiedenen Frau.

19 „Nervenfieber“, antwortet er. „Die Krisis sei überstanden, sagt der Arzt. Aber die körperliche und seelische Erschöpfung sind sehr groß.“

20 „Ein tüchtiger Arzt?“

21 „Aber gewiss! Hofrat Strobl. Er kennt Luise schon von klein auf.“ Der Mann lacht irritiert. „Entschuldige, es ist ja Lotte! Er kennt sie also nicht!“ Er seufzt.

22 Drüben in München seufzt eine Frau. - Zwei Erwachsene sind ratlos. Ihre Herzen und Zungen sind gelähmt. Und ihre Gehirne, scheint es, ihre Gehirne auch.

23 In dieses beklemmende, gefährliche Schweigen hinein klingt eine wilde Kinderstimme. „Vati! Lieber, lieber Vati!“ hallt es aus der Ferne. „Hier ist Luise! Grüß dich Gott, Vati! Sollen wir nach Wien kommen? Ganz geschwind?“

24 Das erlösende Wort ist gesprochen. Die eisige Beklemmung der beiden Großen schmilzt wie unter einem Tauwind. „Grüß Gott, Luiserl!“ ruft der Vater sehnsüchtig. „Das ist ein guter Gedanke!“

25 „Nicht wahr?“ Das Kind lacht selig.

26 „Wann könnt ihr denn hier sein?“ ruft er.

27 Nun ertönt wieder die Stimme der jungen Frau. „Ich werde mich gleich erkundigen, wann morgens der erste Zug fährt.“

28 „Nehmt doch ein Flugzeug!“ schreit er. „Dann seid ihr schneller hier!“ - ‘Wie kann ich nur so schreien!’ denkt er. ‘Das Kind soll doch schlafen!’

29 Als er ins Kinderzimmer zurückkommt, räumt ihm die Resi seinen angestammten Platz am Bett wieder ein und will auf Zehenspitzen davon.

30 „Resi!“ flüstert er.





Äàòà ïóáëèêîâàíèÿ: 2014-11-18; Ïðî÷èòàíî: 292 | Íàðóøåíèå àâòîðñêîãî ïðàâà ñòðàíèöû | Ìû ïîìîæåì â íàïèñàíèè âàøåé ðàáîòû!



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