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Text 2. Der erste Eindruck und Vorurteile. Erfahrungen und kulturbedingte Weisheiten



1. Wenn wir mit Menschen in Kontakt kommen rufen sie automatisch bestimmte Assoziationen in uns hervor, genauso wie wir dies auch tun. Wir erhalten von unserem Gegenüber einen subjektiven Eindruck zusammengesetzt aus Projektionen und Informationen und ebenso entsteht auch bei unserem Gegenüber ein Bild von uns. Alle Informationen wirken somit zusammen und bestimmte, für uns markante Aspekte, prägen sich ein. So kann man sich vielleicht später nicht mehr genau an das Gesicht oder den Namen einer Person erinnern, die man zum Beispiel auf einer Party kennen gelernt hat, aber dass dieser Mensch eine große Nase hatte oder ungepflegte Hände. Wir konzentrieren uns somit auf bestimmte Punkte, die uns wichtig sind. Sie bilden zusammen ein subjektives Bild, das beeinflusst, wie wir die Person bewerten. War sie uns sympathisch oder sofort unsympathisch. Der erste Eindruck spielt somit eine große Rolle, denn wie jemand auf uns wirkt beeinflusst in großem Maße wie wir uns ihm gegenüber verhalten. Der unsympathischen Person werden wir eher distanziert gegenüber treten, wir selbst werden auf unser Gegenüber aber wohl auch kaum freundlich und aufgeschlossen wirken und es nicht dazu ermutigen ein Gespräch mit uns zu beginnen.

Daraus lassen sich zwei erste Schlüsse ziehen: 1. Da der erste Eindruck so immens wichtig ist, sollten wir alles tun, um unser eigenes Verhalten dahingehend zu verbessern, dass wir positiv auf andere wirken. 2. Vorurteile spielen eine große Rolle bei der Einordnung von Personen in unser Wertesystem.

2. Wozu sind Vorurteile da? Vorurteile sind Werturteile, deren wir uns bedienen um bestimmte Menschen und Verhaltensweisen zu klassifizieren. Wir tun dies, um uns selbst zu schützen. Sie helfen uns Unbekanntes zu beurteilen aber andererseits stehen sie uns oft auch im Wege, denn sie hindern uns daran unvoreingenommen etwas zu beurteilen. Vorurteile sind also eine durchaus zwiespältige Sache. Jeder von uns trägt eigene Erfahrungen mit sich oder kulturbedingte erlernte Weisheiten. Wenn wir jemanden kennenlernen, kann es zum Beispiel sein, dass wir die Person ablehnen, aufgrund der Tatsache, dass sie uns an einen früheren Bekannten erinnert. Unsere Erfahrung schützt uns davor dieser Person zu vertrauen und freundlich gegenüber zu treten, da dieser Bekannte zum Beispiel ein gemeiner Mensch war und wir unter ihm zu leiden hatten. Der Mensch, der uns an diesen Bekannten erinnert, hat uns nichts getan und ist in Wirklichkeit vielleicht sehr nett, aber wir schützen uns davor ihn zu mögen. Wir geben ihm und uns keine Chance eine Beziehung aufzubauen. Solche allgemeinen Werturteile dienen uns also dazu bestimmte Gruppen zu klassifizieren, bestimmte Situationen einzuschätzen und uns selbst und andere einzuordnen. Oft haben diese Vorurteile gar nichts mit der Realität zu tun, aber die Menschen halten trotzdem allzu gerne an ihnen fest.

3. Das eigene Wirklichkeitsbild des Einzelnen. Wir alle haben somit unser eigenes Wirklichkeitsbild. Wir tragen Projektionen und Ängste mit uns herum, die wir uns irgendwann im Laufe unseres Lebens angeeignet haben. Dabei ist verschieden ob und wie real dieses letztendlich ist. Je mehr man sie hat, desto weniger kann man neu aufnehmen. Es gilt also das erfahrene Wissen immer wieder neu zu bewerten und die eigene Position hin und wieder zu überprüfen. Oft ist aber genau das Gegenteil der Fall. Es fällt den Menschen schwer, sich eine Situation auch einmal von einer anderen Seite vorzustellen. Vielmehr ist es oft die Erkenntnis, dass man auf andere völlig anders wirkt, als man es selbst beabsichtigt. Man sendet zum Beispiel köpersprachliche Signale, die der eigenen gesprochenen Aussage widersprechen und die man selbst unbewusst ausschickt aber die beim Gegenüber sehr deutlich ankommen können. Solche Signale zum Beispiel werden sehr schnell als Unehrlichkeit gewertet. So kann zum Beispiel das kurze Abwenden des Kopfes oder ein Blick auf die Uhr einem Klienten in einer wichtigen Beratungssituation das Gefühl vermitteln der andere sei mit seinen Gedanken woanders oder gelangweilt und sehne sich nach dem Ende des Gespräches, obwohl dies gar nicht der Fall sein muss. Es wäre gut stärker auf solche Signale zu achten und diese zu vermeiden, da sie dem Gegenüber ein falsches Bild vermitteln. So ein falscher Eindruck kann zum Beispiel beim Kennenlernen eines Partners sehr schnell zu Misserfolg führen. Wenn wir uns eine Situation vorstellen, in der der potentielle Partner die Signale des anderen gar nicht wahrnimmt, so existiert für den erfolglosen Bewerber ein Dialog der gar nicht stattgefunden hat. Er fühlt sich von dem anderen zurückgewiesen, und bricht womöglich den Versuch in Kontakt zu treten ab. In einer solch schwierigen Situation zählt somit jede Geste, jeder Blick und alles ist ein Signal. Der erfolglose Bewerber kann sich schnell alleingelassen fühlen, er ist übrig geblieben und darunter leidet sein Selbstwertgefühl nicht gerade wenig. Mehre Zurückweisungen können einen Menschen dann sogar soweit verunsichern. Er projiziert also seine eigenen Minderwertigkeitskomplexe auf den Partner. Man muss positiv der Beziehung gegenüber eingestellt sein. Stattdessen stehen von Beginn an Zweifel im Weg und das wahrscheinliche Scheitern dieser Beziehung wird die Selbstzweifel der Partner sicher noch verstärken.

4. Nützliche Hemmungen. Der Mensch muss Hemmungen haben. Ein Mensch, der keine Hemmungen hat, ist eine Gefahr. Ein solcher Mensch wird andere verletzen und ihre Grenzen missachten. Hemmungen brauchen wir, aber oft hindern sie uns auch daran so offen mit anderen umzugehen wie wir es gerne möchten. Hemmungen weisen uns auf Grenzen hin, die wir respektieren sollten. Ebenfalls ein Schutz ist die richtige Distanz. Jeder Mensch hat seinen persönlichen Intimbereich und die richtige Distanz spielt eine große Rolle. Der Abstand zwischen Menschen ist ein wichtiges körpersprachliches Signal. Nähert sich uns jemand zu schnell und dringt uneingeladen in unsere Persönlichkeitszone ein, fühlen wir uns bedroht, laden wir den anderen dagegen ein näher zu treten, zeigen wir ihm, dass wir ihn sympathisch finden. Wir halten also viel Distanz zu Menschen die uns nicht gefallen, um sie ignorieren zu können. Es gibt allerdings auch die respektvolle Distanz, die wir zu besonders von uns bewunderten Menschen halten. Auch sprachlich gibt es diesen Distanzbereich. Mit,,Sie” schafft man Distanzen und drückt oft auch Respekt aus, das,,Du“ verkürzt die Distanz, kann aber auch respektlos klingen.

Gemeinsamkeiten von Partnern erleichtern das Eintreten in eine Partnerschaft. Alles was zwei Menschen auf dieselbe Ebene befördert, erleichtert die Kommunikation. Oft finden wir Menschen aufgrund von kleinen Gemeinsamkeiten sympathisch, von Dingen die eigentlich Schwächen oder Fehler sind. Wenn wir jemanden kennen lernen, sind es oft gerade die kleinen Schwächen oder Fehler, die uns jemanden nett oder sympathisch finden lassen. Ein ungebügeltes Hemd, wirres Haar oder kaputte Turnschuhe können uns liebenswert erscheinen und wir können über solche menschlichen Schwächen lachen. Andererseits kann es auch durchaus sein, dass wir in anderen eigene Schwächen erkennen, die wir auch an uns selbst nicht mögen. Eine Person ist uns dann oft unsympathisch weil sie uns an eigenes Versagen erinnert.

Partnerschaften basieren auf gegenseitigem Entgegenkommen. Eine Partnerschaft ist auf gegenseitiges Entgegenkommen angewiesen, auf neue Alternativen, d.h. wer mit dem Kopf durch die Wand will, ist ein schlechter Partner. Man kann mit strikten Forderungen in einer Partnerschaft nicht viel erreicht, außer dass am Ende beide Partner frustriert sind.

Aspekte der Partnersuche: Statt im anderen nur uns selbst wiederfinden zu wollen, müssen wir die Eigenart des Partners herausfinden, bewerten und in unserer Beziehung zu ihm achten. Oft ist es sehr leicht, den Partner zufrieden zu stellen, indem wir einen Störfaktor beseitigen oder verdecken; das verlangt Entgegenkommen. Was uns auf den ersten Blick also als unwichtig erscheint, kann für den anderen schwerwiegend sein. Also ist unsere Toleranz gefordert. Für den Partner kann eine scheinbare Kleinigkeit ein Reizfaktor sein, der zum Hauptpunkt von Auseinandersetzungen wird. Obwohl das Aussehen sehr wichtig ist, wie bereits zuvor erläutert und entscheidend für den ersten Eindruck, ist es so, dass wir es oft unterlassen Menschen wirklich anzusehen. Selbst in einer Beziehung nehmen wir uns selten Zeit den Partner bewusst anzublicken. So paradox es klingt: Wir sehen Menschen an, ohne sie zu sehen. Ein treffendes Beispiel dafür ist die Ehefrau, die ihre Frisur verändert, und der Ehemann bemerkt dies nicht. Die beiden haben verlernt einander wirklich anzusehen. Aber jeder Mensch verspürt den Wunsch wahrgenommen zu werden. Wird ein Mensch übersehen fühlt er sich zurückgewiesen, egal ob dies die Absicht des anderen war oder nicht. Es ist so, dass je mehr Details ich an dem anderen wahrnehme, desto näher rückt dieser Mensch mir. Sehe ich keine Details mehr an dem anderen, entfernt er sich von mir. Wenn eine Partnerschaft den Sinn von Geben und Nehmen verliert oder gar nicht erst aufnimmt, geht sie auseinander oder die beiden sind unglücklich. Oft bleiben wir im Alltag von dem ersten Eindruck verhaftet, den wir von einem Menschen erhalten. Wir müssen uns bewusst machen, dass der erste Eindruck vom anderen nicht anders als oberflächlich sein kann. Genauso ist es mit der bequemen Zurückhaltung, die sich Menschen oft zu eigen machen, wenn sie etwas an ihrem Partner stört. Nur wenn man mit dem anderen in Kontakt tritt, weiß man wirklich was er denkt. Wenn wir einfach die Antwort des anderen voraussetzen oder ihn nicht fragen, aus Angst vor Ablehnung, geben wir ihm keine Chance. Nur Kommunikation kann uns einen Ausweg bieten. Kommunikation hält eine Partnerschaft in Gang, ermöglicht Geben und Nehmen, Recht haben und Fehler eingestehen, ohne Kommunikation steht eine Partnerschaft still, kann sich nicht mehr entwickeln und nicht mehr weiter wachsen.





Дата публикования: 2014-10-25; Прочитано: 496 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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