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Задание 4. Прочтите и переведите текст с помощью словаря, выписав незнакомые Вам слова



Ausreißer

Mehr als 40 000 Jungendliche laufen pro Jahr von zu Hause davon. 748 junge Leute wurden in einem jahr allein in Köln als vermisst gemeldet, davon 526 Mädchen, also mehr als zwei Drittel. Diese Tendenz macht sich auch in anderen Städten bemerkbar. Eln Sozialarbeiter beim Kinder — und Jugendnotdienst in der Feuerbergstraße in Hamburg erklärt den hohen Anteil der Mädchen damit, dass heute schon 13 — und 14jährige feste Freundschaften haben und damit mehr als die Jungen auf den Widerstand der Eltern stoßen. Solche Schwierigkeiten sind aber nicht die einzigen Gründe der Ausreißerinnen. Schon sehr früh macht sich heute der Wunsch nach Selbständigkeit und Freiheit bei den Mädchen bemerkbar. Sie wollen freier leben als ihre Mütter und nicht einfach einer vorgeplanten Zukunft folgen, die ihnen keinen Spielraum lässt. Ihnen ist es einfach zu wenig, Hausfrau und Mutter zu werden und finanziell ganz vom Mann abhängig zu sein.

Ursula Wendisch ist eine, die es ohne fremde Hilfe geschafft hat. Mit 18 kehrte sie in ihre Heimatstadt Hamburg zurück und beendete ihre Ausreißkarriere. Nach einigen Kurzausflügen in verschiedene deutsche große Städte war sie in der Schweiz gelandet. Die Motive fürihr häufiges Ausreißen kann Ursula heute nur ungenau beschreiben. "Irgendwie fehlte mir Geborgenheit, meine Mutter ist voll berufstätig, sie musste uns drei Kinder allein durchbringen. Andererseits hatte ich auch viele Freiheiten."

Ursula wechselte oft die Freundesclique, trank viel Alkohol und schwänzte die Schule. Sie musste das Gymnasium verlassen. Das war eine Katastrophe für die Familie, die hohe Erwartungen in sie gesetzt hatte. Ihre Mutter gab es bald auf, sie immer wieder von der Polizei suchen zu lassen. In Zürich, der Endstation ihrer Ausreißerlaufbahn, blieb sie ein Jahr. Dort lernte sie den Sohn einer reichen Künstlerfamilie kennen, dersie mit nach Hause nahm. Aber dort herrschten ganz chaotische Zustände und Vater und Mutter waren total zerstritten. Diese Verhältnisse passten damals ganz gut in ihre Ist-ja-doch-alles-egal-Stimmung. Die Hauptsache, dass sie immer genug Geld für Tabletten und Alkohol hatte. Sie machte mit, bis sie nicht mehr konnte. Gesundheitlich ging es mit ihr dann immer mehr bergab, durch die vielen Tabletten hatte sie am ganzen Körper entzündete Beulen.

Eines Tages verließ sie die Familie und trampte zurück nach Hamburg. Nach einer geglückten Entzugstherapie holte sie ihren Realschulabschluss nach und besorgte sich eine Wohnung. Seit Anfang August besucht sie eine Berufsfachschule, sie möchte technische Zeichnerin werden. "Irgendwie war die Zeit damals wichtig für mich", fasst sie ihre turbulente Vergangenheit zusammen. "Ich habe mich ganz allein wieder gefangen. Früher dachte ich immer, überall woanders ist es besser. Das stimmt nicht, deshalb will ich heute nicht mehr davonlaufen!"





Дата публикования: 2014-11-18; Прочитано: 542 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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