Ñòóäîïåäèÿ.Îðã Ãëàâíàÿ | Ñëó÷àéíàÿ ñòðàíèöà | Êîíòàêòû | Ìû ïîìîæåì â íàïèñàíèè âàøåé ðàáîòû!  
 

Lotte wird steif wie eine Puppe



17 Hinterm Haus kräht ein Hahn. Der Jagdhund schnappt nach einer Biene, die in seiner Nähe summt. Aus dem offenen Küchenfenster hört man die Förstersfrau singen.

18 Die beiden Kinder schauen sich wie hypnotisiert in die Augen. Lotte schluckt schwer und fragt heiser vor Aufregung: „Und - wo bist du geboren?“

19 Luise erwidert leise und zögernd, als fürchte sie sich: „In Linz an der Donau!“

20 Lotte fährt sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. „Ich auch!“

21 Es ist ganz still im Garten. Nur die Baumwipfel bewegen sich. Vielleicht hat das Schicksal, das eben über den Garten hinwegschwebte, sie mit seinen Flügeln gestreift?

22 Lotte sagt langsam: „Ich hab ein Foto von … von meiner Mutti im Schrank.“

23 Luise springt auf. „Zeig mir’s!“ Sie zerrt die andere vom Stuhl herunter und aus dem Garten.

24 „Nanu!“ ruft da jemand empört, „was sind denn das für neue Moden?“ Es ist die Förstersfrau. „Limonade trinken und nicht zahlen?“

25 Luise erschrickt. Sie kramt mit zitternden Fingern in ihrem kleinen Portemonnaie, drückt der Frau einen mehrfach geknifften Schein in die Hand und läuft zu Lotte zurück.

26 „Ihr kriegt etwas heraus!“ schreit die Frau. Aber die Kinder hören sie nicht. Sie rennen, als gälte es das Leben.

27 „Was mögen die kleinen Gänse bloß auf dem Kerbholz haben?“ brummt die Frau. Dann geht sie ins Haus. Der alte Jagdhund trottet hinterdrein.

1 L otte kramt, im Kinderheim, hastig (ïîñïåøíî) in ihrem Schrank. Unter dem Wäschstapel (èç ïîä ñòîïêè áåëüÿ: die Wäsche + der Stapel) holt sie eine Fotografie hervor und hält sie der am ganzen Körper fliegenden Luise hin (ïðîòÿãèâàåò «âñåì òåëîì ëåòÿùåé» = äðîæàùåé êàê îñèíîâûé ëèñò Ëóèçå: der Körper - òåëî).

2 Luise schaut scheu und ängstlich (ðîáêî è áîÿçëèâî) auf das Bild. Dann verklärt (ïðîÿñíÿåòñÿ) sich ihr Blick. Ihre Augen saugen sich förmlich an dem Frauenantlitz fest (ïðÿìî-òàêè ïðèëèïàþò: «ïðèñàñûâàþòñÿ»; saugen – ñîñàòü).

3 Lottes Gesicht ist erwartungsvoll (ïîëíîå îæèäàíèÿ) auf die andere gerichtet (íàïðàâëåíî). Luise lässt, vor lauter Glück erschöpft (îáåññèëåííàÿ îò èçáûòêà ñ÷àñòüÿ: «îò êðàéíåãî, ñïëîøíîãî ñ÷àñòüÿ»: das Glück), das Bild sinken und nickt selig (êèâàåò ñ÷àñòëèâî: «áëàæåííî»). Dann presst sie es wild an sich (ïðèæèìàåò äèêî = ðåçêî, ãîðÿ÷î ê ñåáå) und flüstert: „Meine Mutti!“

4 Lotte legt den Arm um Luises Hals. „ Unsere Mutti!“ Zwei kleine Mädchen drängen sich eng aneinander (òåñíî ïðèæèìàþòñÿ äðóã ê äðóãó). Hinter dem Geheimnis, das sich ihnen eben entschleiert hat (çà òàéíîé, êîòîðàÿ òîëüêî ÷òî îòêðûëàñü; die Schleier – ïîêðîâ, çàâåñà; entschleiern – ñíÿòü ïîêðîâ; das Geheimnis), warten neue Rätsel (çàãàäêè: das Rätsel), andere Geheimnisse.

5 Der Gong dröhnt (ãðîìêî çâó÷èò, ðàçäàåòñÿ) durchs Haus. Kinder rennen lachend und lärmend treppab (âíèç ïî ëåñòíèöå; die Treppe - ëåñòíèöà). Luise will das Bild in den Schrank zurücklegen. Lotte sagt: „Ich schenke dir’s!“

1 Lotte kramt, im Kinderheim, hastig in ihrem Schrank. Unter dem Wäschstapel holt sie eine Fotografie hervor und hält sie der am ganzen Körper fliegenden Luise hin.

2 Luise schaut scheu und ängstlich auf das Bild. Dann verklärt sich ihr Blick. Ihre Augen saugen sich förmlich an dem Frauenantlitz fest.

3 Lottes Gesicht ist erwartungsvoll auf die andere gerichtet. Luise lässt, vor lauter Glück erschöpft, das Bild sinken und nickt selig. Dann presst sie es wild an sich und flüstert: „Meine Mutti!“

4 Lotte legt den Arm um Luises Hals. „ Unsere Mutti!“ Zwei kleine Mädchen drängen sich eng aneinander. Hinter dem Geheimnis, das sich ihnen eben entschleiert hat, warten neue Rätsel, andere Geheimnisse.

5 Der Gong dröhnt durchs Haus. Kinder rennen lachend und lärmend treppab. Luise will das Bild in den Schrank zurücklegen. Lotte sagt: „Ich schenke dir’s!“

1 F räulein Ulrike steht im Büro vor dem Schreibtisch der Lehrerin und hat vor Aufregung krebsrote (êðàñíûå, êàê ðàê; der Krebs – ðàê), kreisrunde Flecken (êðóãëûå ïÿòíà: der Flecken) auf beiden Backen.

2 „Ich kann es nicht für mich behalten (ÿ íå ìîãó ýòî ñêðûâàòü; behalten – îñòàâëÿòü ó ñåáÿ, ñîõðàíÿòü)!“ stößt sie hervor (âûðûâàåòñÿ ó íåå). „Ich muss mich Ihnen anvertrauen (äîâåðèòüñÿ = ñîîáùèòü ïî ñåêðåòó)! Wenn ich nur wüsste (åñëè áû ÿ çíàëà), was wir tun sollen!“

3 „Na, na“, sagt Frau Muthesius, „was drückt Ihnen denn das Herz ab (÷òî ó âàñ íà ñåðäöå: «÷òî âàì òàê äàâèò, ñæèìàåò ñåðäöå»), meine Liebe?“

4 „Es sind gar keine astrologischen Zwillinge!“

5 „Wer denn?“ fragt Frau Muthesius lächelnd. „Der englische König und der Schneider?“

6 „Nein! Luise Palfy und Lotte Körner! Ich habe im Aufnahmebuch nachgeschlagen! Sie sind beide am selben Tag in Linz geboren! Das kann kein Zufall sein (ýòî íå ìîæåò áûòü ñëó÷àéíîñòüþ)!“

7 „Wahrscheinlich ist es kein Zufall, meine Liebe. Ich habe mir auch schon bestimmte Gedanken gemacht (ó ìåíÿ òîæå åñòü îïðåäåëåííûå ìûñëè: der Gedanke).“

8 „Sie wissen es also?“ fragt Fräulein Ulrike und schnappt nach Luft.

9 „Natürlich (êîíå÷íî)! Als ich die kleine Lotte, nachdem sie angekommen war, nach ihren Daten (äàííûå) gefragt und diese eingetragen hatte (âíåñëà), verglich (ñðàâíèëà: vergleichen) ich sie mit Luises Geburtstag und Geburtsort. Das lag doch einigermaßen nahe (äîâîëüíî, â îïðåäåëåííîé ñòåïåíè áëèçêî). Nicht wahr (íå òàê ëè)?“

10 „Ja, ja. Und was geschieht nun (÷òî òåïåðü áóäåò: «÷òî òåïåðü ïðîèçîéäåò»: geschehen)?“

11 „Nichts.“

„Nichts?“

12 „Nichts!“ Falls Sie den Mund nicht halten sollten (åñëè òàê ñëó÷èòñÿ, ÷òî âû íå áóäåòå äåðæàòü ðîò = ÿçûê çà çóáàìè), schneide ich Ihnen die Ohren ab (îòðåæó óøè: das Ohr), meine Liebe.“

13 „Aber …“

14 „Kein Aber (íèêàêèõ íî)! Die Kinder ahnen nichts (íè î ÷åì íå ïîäîçðåâàþò: ahnen – ïðåä÷óâñòâîâàòü, ïîäîçðåâàòü). Sie haben sich vorhin fotografieren lassen und werden die Bildchen heimschicken. Wenn sich die Fäden hierdurch entwirren (åñëè íèòè áëàãîäàðÿ ýòîìó ðàñïóòàþòñÿ: der Faden; wirr - çàïóòàííûé), gut! Doch Sie und ich, wir wollen uns hüten (äàâàéòå ïîîñòåðåæåìñÿ; die Hut - îñòîðîæíîñòü), Schicksal zu spielen. Ich danke Ihnen für Ihre Einsicht (áëàãîäàðþ Âàñ çà ïîíèìàíèå), meine Liebe. Und jetzt schicken Sie mir, bitte, die Köchin.“

15 Fräulein Ulrike macht kein sonderlich geistreiches Gesicht (íå îñîáåííî îäóõîòâîðåííîå ëèöî = ñ âûðàæåíèåì íåäîóìåíèÿ íà ëèöå), als sie das Büro verlässt (ïîêèäàåò, îñòàâëÿåò). Übrigens (âïðî÷åì) wäre das bei ihr auch etwas völlig Neues (ýòî áûëî áû ó íåå, äëÿ íåå ÷åì-òî ñîâåðøåííî íîâûì = íåîáû÷íûì).

1 Fräulein Ulrike steht im Büro vor dem Schreibtisch der Lehrerin und hat vor Aufregung krebsrote, kreisrunde Flecken auf beiden Backen.

2 „Ich kann es nicht für mich behalten!“ stößt sie hervor. „Ich muss mich Ihnen anvertrauen! Wenn ich nur wüsste, was wir tun sollen!“

3 „Na, na“, sagt Frau Muthesius, „was drückt Ihnen denn das Herz ab, meine Liebe?“

4 „Es sind gar keine astrologischen Zwillinge!“

5 „Wer denn?“ fragt Frau Muthesius lächelnd. „Der englische König und der Schneider?“

6 „Nein! Luise Palfy und Lotte Körner! Ich habe im Aufnahmebuch nachgeschlagen! Sie sind beide am selben Tag in Linz geboren! Das kann kein Zufall sein!“

7 „Wahrscheinlich ist es kein Zufall, meine Liebe. Ich habe mir auch schon bestimmte Gedanken gemacht.“

8 „Sie wissen es also?“ fragt Fräulein Ulrike und schnappt nach Luft.

9 „Natürlich! Als ich die kleine Lotte, nachdem sie angekommen war, nach ihren Daten gefragt und diese eingetragen hatte, verglich ich sie mit Luises Geburtstag und Geburtsort. Das lag doch einigermaßen nahe. Nicht wahr?“

10 „Ja, ja. Und was geschieht nun?“

11 „Nichts.“

„Nichts?“

12 „Nichts!“ Falls Sie den Mund nicht halten sollten, schneide ich Ihnen die Ohren ab, meine Liebe.“

13 „Aber …“

14 „Kein Aber! Die Kinder ahnen nichts. Sie haben sich vorhin fotografieren lassen und werden die Bildchen heimschicken. Wenn sich die Fäden hierdurch entwirren, gut! Doch Sie und ich, wir wollen uns hüten, Schicksal zu spielen. Ich danke Ihnen für Ihre Einsicht, meine Liebe. Und jetzt schicken Sie mir, bitte, die Köchin.“

15 Fräulein Ulrike macht kein sonderlich geistreiches Gesicht, als sie das Büro verlässt. Übrigens wäre das bei ihr auch etwas völlig Neues.

Drittes Kapitel

Neue Kontinente werden entdeckt – Rätsel über Rätsel – Der entzweigeteilte Vorname – Eine ernste Fotografie und ein lustiger Brief – Steffies Eltern lassen sich scheiden – Darf man Kinder halbieren?

1 Die Zeit vergeht (ïðîõîäèò). Sie weiß es nicht besser (íè÷åãî ëó÷øå íå ìîæåò ïðèäóìàòü, ïî-äðóãîìó íå óìååò).

2 Haben die zwei kleinen Mädchen ihre Fotos beim Herrn Eipeldauer im Dorf abgeholt (çàáðàëè)? Längst (äàâíî /óæå/)! Hat sich Fräulein Ulrike neugierig erkundigt (ñ ëþáîïûòñòâîì îñâåäîìèëàñü), ob sie die Fotos nach Haus geschickt hätten? Längst! Haben Luise und Lotte mit den Köpfchen genickt und ja gesagt? Längst!

3 Und ebenso lange (ñòîëü æå äàâíî) liegen dieselben Fotos, in lauter kleine Fetzen zerpflückt (ðàçîðâàííûå íà ìåëêèå êëî÷üÿ: «â ñîâåðøåííî, â ñïëîøíûå ìàëåíüêèå êëî÷üÿ»: der Fetzen – ëîñêóò, êëî÷îê), auf dem Grunde (íà äíå: der Grund) des flaschengrünen Bühlsees bei Seebühl. Die Kinder haben Fräulein Ulrike angelogen (ñîëãàëè: lügen)! Sie wollen ihr Geheimnis für sich behalten! Wollen es zu zweit (âäâîåì = äëÿ ñåáÿ äâîèõ) verbergen (ñïðÿòàòü, óòàèòü) und, vielleicht, zu zweit enthüllen (ðàçîáëà÷èòü, îòêðûòü; die Hülle – îáîëî÷êà)! Und wer ihren Heimlichkeiten zu nahe kommt (êòî ñëèøêîì áëèçêî ïîäîéäåò, ïðèáëèçèòñÿ ê èõ ñåêðåòàì, ê âåùàì, êîòîðûå îíè óòàèâàþò; heimlich – òàéíî), wird rücksichtslos beschwindelt (òîò áóäåò áåñöåðåìîííî, áåñïîùàäíî îáìàíóò; die Rücksicht – âíèìàíèå, óâàæåíèå, «îãëÿäêà» íà êîãî-ëèáî; auf jemanden Rücksicht nehmen – ñ÷èòàòüñÿ ñ êåì-ëèáî; der Schwindel – îáìàí, íàäóâàòåëüñòâî). Es geht nicht anders (èíà÷å íåâîçìîæíî). Nicht einmal Lottchen hat Gewissensbisse (äàæå ó Ëîòòõåí íåò óãðûçåíèé ñîâåñòè: das Gewissen – ñîâåñòü + der Biss – óêóñ; beißen – êóñàòü). Das will viel heißen (à ýòî î ìíîãîì ãîâîðèò: «ýòî õî÷åò ìíîãî çíà÷èòü»).

4 Die beiden hängen neuerdings wie die Kletten zusammen (òåïåðü íåðàçëó÷íû: die Klette – ðåïåéíèê). Trude, Steffie, Monika, Christine und die anderen sind manchmal böse auf Luise, eifersüchtig auf Lotte (ðåâíóþò; die Eifersucht – ðåâíîñòü). Was hilft’s (íó è êàêîé îò ýòîãî ïðîê)? Gar nichts hilft es (âîâñå íèêàêîãî)! Wo mögen sie jetzt wieder stecken (êóäà îíè òåïåðü ñíîâà çàïðîïàñòèëèñü: «ãäå ìîãóò òîð÷àòü»)?

5 Sie stecken im Schrankzimmer. Lotte holt zwei gleiche Schürzen aus ihrem Schrank, gibt der Schwester eine davon und sagt, während sie sich die andere umbindet (ïîâÿçûâàåò): „Die Schürzen hat Mutti beim Oberpollinger gekauft.“

6 „Aha“, meint Luise, „das ist das Kaufhaus auf der Neuhauser Straße, beim … wie heißt das Tor (âîðîòà)?“

7 „Karlstor.“

8 „Richtig, beim Karlstor!“

9 Sie wissen wechselweise schon recht gut Bescheid (óæå äîâîëüíî ïîäðîáíî, õîðîøî îáìåíÿëèñü èíôîðìàöèåé; wechseln – ìåíÿòü; wechselweise – «ñïîñîáîì îáìåíà», âçàèìíî, îáîþäíî; Bescheid wissen – çíàòü òîëê, áûòü â êóðñå äåëà; der Bescheid – èíôîðìàöèÿ, ñïðàâêà) über die Lebensgewohnheiten (î æèçíåííûõ ïðèâû÷êàõ: die Gewohnheit; sich an etwas gewöhnen – ïðèâûêàòü ê ÷åìó-ëèáî), über die Schulkameradinnen (î òîâàðèùàõ ïî øêîëå, î øêîëüíûõ ïîäðóæêàõ), die Nachbarn (ñîñåäÿõ: der Nachbar), die Lehrerinnen und Wohnungen der anderen! Für Luise ist ja alles, was mit der Mutter zusammenhängt (câÿçàíî), so ungeheuer wichtig (òàê óæàñíî âàæíî)! Und Lotte verzehrt sich (ïîãëîùåíà: «èçíóðÿåò ñåáÿ, ñòðåìèòñÿ èçî âñåõ ñèë»; verzehren – ñúåäàòü, ïîãëîùàòü), alles, aber auch alles (íó ñîâåðøåííî âñ¸) über den Vater zu erfahren, was die Schwester weiß! Tag für Tag (äåíü çà äíåì) sprechen sie von nichts anderem. Und noch abends flüstern sie stundenlang in ihren Betten. Jede entdeckt (îòêðûâàåò) einen anderen, einen neuen Kontinent. Das, was bis jetzt von ihrem Kinderhimmel umspannt wurde (áûëî îêàéìëåíî, îãðàíè÷åíî; spannen – íàòÿãèâàòü), war ja, wie sich plötzlich herausgestellt hat (íåîæèäàííî âûÿñíèëîñü), nur die eine Hälfte (ïîëîâèíà) ihrer Welt!

10 Und wenn sie wirklich einmal nicht damit beschäftigt sind (çàíÿòû), voller Eifer («ñ ïîëíûì ðâåíèåì») diese beiden Hälften aneinanderzufügen (ïðèñîåäèíÿòü, ïðèñòàâëÿòü äðóã ê äðóãó), um das Ganze zu überschauen (÷òîáû îñìîòðåòü âñå â öåëîì: «îñìîòðåòü öåëîå», îõâàòèòü âçãëÿäîì), erregt sie (âîçáóæäàåò = âîëíóåò) ein anderes Thema, plagt sie (ìó÷èò) ein anderes Geheimnis: Warum sind die Eltern nicht mehr zusammen?

11 „Erst haben sie natürlich geheiratet“, erklärt Luise zum hundertsten Male. „Dann haben sie zwei kleine Mädchen gekriegt. Und weil Mutti Luiselotte heißt, haben sie das eine Kind Luise und das andere Lotte getauft (îêðåñòèëè). Das ist doch sehr hübsch (êðàñèâî, çäåñü: ìèëî)! Da müssen sie sich doch noch gemocht haben (òîãäà îíè, äîëæíî áûòü, åùå ëþáèëè äðóã äðóãà: mögen), nicht?“

12 „Bestimmt (êîíå÷íî, íàâåðíÿêà)!“ sagt Lotte. „Aber dann haben sie sich sicher gezankt (ïîññîðèëèñü). Und sind voneinander fort (è ðàññòàëèñü: «äðóã îò äðóãà ïðî÷ü»). Und haben uns selber genau so entzweigeteilt (ïîäåëèëè íàñ ïîïîëàì) wie vorher (êàê äî ýòîãî) Muttis Vornamen!“

13 „Eigentlich hätten s’ uns erst fragen müssen (äîëæíû áûëè áû ñíà÷àëà íàñ ñïðîñèòü), ob sie uns halbieren dürfen (ìîãóò ëè îíè íàñ äåëèòü ïîïîëàì)!“

14 „Damals konnten wir ja auch noch gar nicht reden!“

15 Die beiden Schwestern lächeln hilflos (áåñïîìîùíî, ðàñòåðÿííî). Dann haken sie sich unter (âçÿëèñü ïîä ðóêè; der Haken – êðþ÷îê) und gehen in den Garten.

1 Die Zeit vergeht. Sie weiß es nicht besser.

2 Haben die zwei kleinen Mädchen ihre Fotos beim Herrn Eipeldauer im Dorf abgeholt? Längst! Hat sich Fräulein Ulrike neugierig erkundigt, ob sie die Fotos nach Haus geschickt hätten? Längst! Haben Luise und Lotte mit den Köpfchen genickt und ja gesagt? Längst!

3 Und ebenso lange liegen dieselben Fotos, in lauter kleine Fetzen zerpflückt, auf dem Grunde des flaschengrünen Bühlsees bei Seebühl. Die Kinder haben Fräulein Ulrike angelogen! Sie wollen ihr Geheimnis für sich behalten! Wollen es zu zweit verbergen und, vielleicht, zu zweit enthüllen! Und wer ihren Heimlichkeiten zu nahe kommt, wird rücksichtslos beschwindelt. Es geht nicht anders. Nicht einmal Lottchen hat Gewissensbisse. Das will viel heißen.

4 Die beiden hängen neuerdings wie die Kletten zusammen. Trude, Steffie, Monika, Christine und die anderen sind manchmal böse auf Luise, eifersüchtig auf Lotte. Was hilft’s? Gar nichts hilft es! Wo mögen sie jetzt wieder stecken?

5 Sie stecken im Schrankzimmer. Lotte holt zwei gleiche Schürzen aus ihrem Schrank, gibt der Schwester eine davon und sagt, während sie sich die andere umbindet: „Die Schürzen hat Mutti beim Oberpollinger gekauft.“

6 „Aha“, meint Luise, „das ist das Kaufhaus auf der Neuhauser Straße, beim … wie heißt das Tor?“

7 „Karlstor.“

8 „Richtig, beim Karlstor!“

9 Sie wissen wechselweise schon recht gut Bescheid über die Lebensgewohnheiten, über die Schulkameradinnen, die Nachbarn, die Lehrerinnen und Wohnungen der anderen! Für Luise ist ja alles, was mit der Mutter zusammenhängt, so ungeheuer wichtig! Und Lotte verzehrt sich, alles, aber auch alles über den Vater zu erfahren, was die Schwester weiß! Tag für Tag sprechen sie von nichts anderem. Und noch abends flüstern sie stundenlang in ihren Betten. Jede entdeckt einen anderen, einen neuen Kontinent. Das, was bis jetzt von ihrem Kinderhimmel umspannt wurde, war ja, wie sich plötzlich herausgestellt hat, nur die eine Hälfte ihrer Welt!

10 Und wenn sie wirklich einmal nicht damit beschäftigt sind, voller Eifer diese beiden Hälften aneinanderzufügen, um das Ganze zu überschauen, erregt sie ein anderes Thema, plagt sie ein anderes Geheimnis: Warum sind die Eltern nicht mehr zusammen?

11 „Erst haben sie natürlich geheiratet“, erklärt Luise zum hundertsten Male. „Dann haben sie zwei kleine Mädchen gekriegt. Und weil Mutti Luiselotte heißt, haben sie das eine Kind Luise und das andere Lotte getauft. Das ist doch sehr hübsch! Da müssen sie sich doch noch gemocht haben, nicht?“

12 „Bestimmt!“ sagt Lotte. „Aber dann haben sie sich sicher gezankt. Und sind voneinander fort. Und haben uns selber genau so entzweigeteilt wie vorher Muttis Vornamen!“

13 „Eigentlich hätten s’ uns erst fragen müssen, ob sie uns halbieren dürfen!“

14 „Damals konnten wir ja auch noch gar nicht reden!“

15 Die beiden Schwestern lächeln hilflos. Dann haken sie sich unter und gehen in den Garten.

1 E s ist Post gekommen. Überall, im Gras und auf der Mauer und auf den Gartenbänken, hocken kleine Mädchen und studieren Briefe.

2 Lotte hält die Fotografie eines Mannes von etwa fünfunddreißig Jahren in den Händen und blickt mit zärtlichen Augen (ñ íåæíîñòüþ; zärtlich – íåæíûé) auf ihren Vater. So sieht er also aus! Und so wird es einem ums Herz (è òàê âîò ñòàíîâèòñÿ íà ñåðäöå: «âîêðóã ñåðäöà»), wenn man einen wirklichen, lebendigen Vater hat (íàñòîÿùåãî, æèâîãî; wirklich - äåéñòâèòåëüíûé)!

3 Luise liest vor (÷èòàåò âñëóõ), was er ihr schreibt: „Mein liebes, einziges Kind (åäèíñòâåííîå äèòÿ)!“ - „So ein Schwindler (îáìàíùèê, ìîøåííèê)!“ - sagt sie hochblickend. „Wo er doch genau weiß, dass er Zwillinge hat!“ Dann liest sie weiter: „Hast du denn ganz vergessen, wie dein Haushaltungsvorstand aussieht (êàê âûãëÿäèò òâîé ãëàâà ñåìüè; der Haushalt + der Vorstand – ïðàâëåíèå; ïðåäñåäàòåëü), dass Du unbedingt (îáÿçàòåëüíî), noch dazu zum Ferienschluss (äà ê òîìó æå ê êîíöó êàíèêóë; der Schluss; schließen – çàêðûâàòü, çàïèðàòü, îêàí÷èâàòü), eine Fotografie von ihm haben willst? Erst wollte ich Dir ja ein Kinderbild von mir schicken. Eines, wo ich als nackiges Baby (ãîëåíüêèé ìàëûø) auf einem Eisbärenfell (íà øêóðå áåëîãî ìåäâåäÿ; das Fell – ìåõ, øêóðà) liege! Aber du schreibst, dass es unbedingt ein funkelnagelneues (íîâåøåíüêàÿ; nagelneu – êàê ñ èãîëî÷êè; die Nagel; funkeln – èñêðèòüñÿ; der Funken - èñêðà) Bild sein muss! Na, da bin ich gleich zum Fotografen gerannt, obwohl ich eigentlich gar keine Zeit hatte, und hab ihm genau erklärt, weswegen ich das Bild so eilig (ñðî÷íî) brauche. Sonst (èíà÷å), habe ich ihm gesagt, erkennt mich meine Luise nicht wieder (íå óçíàåò), wenn ich sie von der Bahn abhole (çàáåðó, âñòðå÷ó)! Das hat er zum Glück eingesehen (ïîíÿë, âîøåë â ïîëîæåíèå). Und so kriegst Du das Bild noch rechtzeitig (âîâðåìÿ). Hoffentlich tanzt Du den Fräuleins im Heim nicht so auf der Nase herum (íàäåþñü, ÷òî òû íå òàíöóåøü òàê íà íîñó ó áàðûøåíü /âîñïèòàòåëüíèö/ = ÷òî òû âåäåøü ñåáÿ ïðèìåðíî) wie Deinem Vater, der Dich tausendmal grüßt und große Sehnsucht nach Dir hat (î÷åíü ñêó÷àåò; die Sehnsucht – òîñêà /ïî êîìó-ëèáî/)!“

4 „Schön!“ sagt Lotte. „Und lustig! Dabei sieht er auf dem Bild so ernst aus!“

5 „Wahrscheinlich hat er sich vor dem Fotografen geniert zu lachen (ïîñòåñíÿëñÿ, [Geni:rt], [æåíèðò])“, vermutet Luise. „Vor anderen Leuten macht er immer ein strenges Gesicht. Aber wenn wir allein sind, kann er sehr komisch sein.“

6 Lotte hält das Bild ganz fest. „Und ich darf es wirklich behalten?“ „Natürlich“, sagt Luise, „deswegen hab ich’s mir doch schicken lassen (ïîýòîìó, äëÿ òîãî âåäü ÿ è ïîïðîñèëà åå /ôîòîãðàôèþ/ ïðèñëàòü)!“

1 Es ist Post gekommen. Überall, im Gras und auf der Mauer und auf den Gartenbänken, hocken kleine Mädchen und studieren Briefe.

2 Lotte hält die Fotografie eines Mannes von etwa fünfunddreißig Jahren in den Händen und blickt mit zärtlichen Augen auf ihren Vater. So sieht er also aus! Und so wird es einem ums Herz, wenn man einen wirklichen, lebendigen Vater hat!

3 Luise liest vor, was er ihr schreibt: „Mein liebes, einziges Kind!“ - „So ein Schwindler!“ - sagt sie hochblickend. „Wo er doch genau weiß, dass er Zwillinge hat!“ Dann liest sie weiter: „Hast Du denn ganz vergessen, wie Dein Haushaltungsvorstand aussieht, dass Du unbedingt, noch dazu zum Ferienschluss, eine Fotografie von ihm haben willst? Erst wollte ich Dir ja ein Kinderbild von mir schicken. Eines, wo ich als nackiges Baby auf einem Eisbärenfell liege! Aber du schreibst, dass es unbedingt ein funkelnagelneues Bild sein muss! Na, da bin ich gleich zum Fotografen gerannt, obwohl ich eigentlich gar keine Zeit hatte, und hab ihm genau erklärt, weswegen ich das Bild so eilig brauche. Sonst, habe ich ihm gesagt, erkennt mich meine Luise nicht wieder, wenn ich sie von der Bahn abhole! Das hat er zum Glück eingesehen. Und so kriegst Du das Bild noch rechtzeitig. Hoffentlich tanzt Du den Fräuleins im Heim nicht so auf der Nase herum wie Deinem Vater, der Dich tausendmal grüßt und große Sehnsucht nach Dir hat!“

4 „Schön!“ sagt Lotte. „Und lustig! Dabei sieht er auf dem Bild so ernst aus!“

5 „Wahrscheinlich hat er sich vor dem Fotografen geniert zu lachen“, vermutet Luise. „Vor anderen Leuten macht er immer ein strenges Gesicht. Aber wenn wir allein sind, kann er sehr komisch sein.“

6 Lotte hält das Bild ganz fest. „Und ich darf es wirklich behalten?“ „Natürlich“, sagt Luise, „deswegen hab ich’s mir doch schicken lassen!“

1 D ie pausbäckige Steffie sitzt auf einer Bank, hält einen Brief in der Hand und weint. Sie gibt dabei keinen Laut von sich (áåççâó÷íî: «ïðè ýòîì íå èçäàåò íè çâóêà»). Die Tränen rollen (êàòÿòñÿ) unaufhörlich (áåñïðåðûâíî; aufhören - ïåðåñòàòü) über das runde, unbewegliche (íåïîäâèæíîå = çàñòûâøåå; sich bewegen - äâèãàòüñÿ) Kindergesicht. Trude schlendert vorbei (áðåäåò ìèìî), bleibt neugierig stehen, setzt sich daneben und schaut Steffie abwartend an (âûæèäàòåëüíî). Christine kommt hinzu (òîæå ïîäõîäèò) und setzt sich auf die andere Seite. Luise und Lotte nähern sich und bleiben stehen. „Fehlt dir was (÷òî-òî ñëó÷èëîñü, ÷òî ñ òîáîé; fehlen – íå õâàòàòü, íåäîñòàâàòü)?“ fragt Luise.

2 Steffie weint lautlos weiter. Plötzlich senkt sie die Augen (îïóñêàåò) und sagt monoton: „Meine Eltern lassen sich scheiden (ðàçâîäÿòñÿ; scheiden – ðàçäåëÿòü, ðàçëó÷àòü)!“

3 „So eine Gemeinheit (ïîäëîñòü; gemein – îáùèé; ïîäëûé, íèçêèé)!“ ruft Trude. „Da schicken sie dich erst in die Ferien, und dann tun sie so was! Hinter deinem Rücken (çà òâîåé ñïèíîé: der Rücken)!“

„Der Papa liebt, glaub ich, eine andere Frau“, schluchzt Steffie (âñõëèïûâàåò).

4 Luise und Lotte gehen rasch (áûñòðî) weiter. Was sie eben (òîëüêî ÷òî) gehört haben, bewegt ihre Gemüter aufs heftigste (âîëíóåò: «äâèæåò» èõ äóøè ñèëüíåéøèì îáðàçîì; das Gemüt – äóøà, äóøåâíîå ñîñòîÿíèå; heftig – ñèëüíûé, ðåçêèé).

5 „ Unser Vater“, fragt Lotte, „hat doch aber keine neue Frau?“

6 „Nein“, erwidert Luise (îòâå÷àåò /ðåïëèêîé/, âîçðàæàåò). „Das wüsste ich (çíàëà áû).“

7 „Vielleicht eine, mit der er nicht verheiratet ist?“ fragt Lotte zögernd (êîëåáëÿñü).

8 Luise schüttelt den Lockenkopf. „Bekannte (çíàêîìûå) hat er natürlich. Auch Frauen. Aber du sagt er zu keiner! Aber wie ist das mit Mutti? Hat Mutti einen - einen guten Freund?“

9 „Nein“, meint Lotte zuversichtlich (óâåðåííî; die Zuversicht – óâåðåííîñòü, ãëóáîêîå óáåæäåíèå). „Mutti hat mich und ihre Arbeit, und sonst will sie nichts vom Leben, sagt sie.“

10 Luise blickt die Schwester ziemlich ratlos an. „Ja, aber warum sind sie denn dann geschieden (ðàçâåäåíû)?“

11 Lotte denkt nach. „Vielleicht waren sie gar nicht auf dem Gericht (â ñóäå: das Gericht)? So wie Steffies Eltern das wollen?“

12 „Warum ist Vater in Wien und Mutti in München?“ fragt Luise. „Warum haben sie uns halbiert?“

13 „Warum“, fährt Lotte grübelnd fort (ïðîäîëæèëà /ãîâîðèòü/, çàäóì÷èâî; grübeln – ðàçìûøëÿòü, ïîãðóçèòüñÿ â ðàçìûøëåíèÿ; fortfahren – ïðîäîëæàòü /äåëàòü ÷òî-òî/), „haben sie uns nie erzählt, dass wir gar nicht einzeln (åäèíè÷íû), sondern eigentlich Zwillinge sind? Und warum hat Vater dir nichts davon erzählt, dass Mutti lebt?“

14 „Und Mutti hat dir verschwiegen (óòàèëà, óìîë÷àëà: verschweigen; schweigen – ìîë÷àòü), dass Vati lebt!“

15 Luise stemmt die Arme in die Seiten (ïîäáî÷åíèâàåòñÿ: «óïèðàåò ðóêè â áîêà»). „Schöne Eltern haben wir, was? Na warte, wenn wir den beiden einmal die Meinung geigen (âûñêàæåì íàøå ìíåíèå; die Geige – ñêðèïêà; geigen – èãðàòü íà ñêðèïêå; âûñêàçàòü êîìó-ëèáî ñâîå /íåëèöåïðèÿòíîå/ ìíåíèå)! Die werden staunen (îíè óäèâÿòñÿ = èõ åùå æäåò ñþðïðèç)!“

16 „Das dürfen wir doch gar nicht“, meint Lotte schüchtern. „Wir sind ja nur Kinder!“

17 „ Nur?“ fragt Luise und wirft den Kopf zurück (âñòðÿõèâàåò ãîëîâîé, ãîðäî ïîäíèìàåò ãîëîâó).

1 Die pausbäckige Steffie sitzt auf einer Bank, hält einen Brief in der Hand und weint. Sie gibt dabei keinen Laut von sich. Die Tränen rollen unaufhörlich über das runde, unbewegliche Kindergesicht. Trude schlendert vorbei, bleibt neugierig stehen, setzt sich daneben und schaut Steffie abwartend an. Christine kommt hinzu und setzt sich auf die andere Seite. Luise und Lotte nähern sich und bleiben stehen. „Fehlt dir was?“ fragt Luise.

2 Steffie weint lautlos weiter. Plötzlich senkt sie die Augen und sagt monoton: „Meine Eltern lassen sich scheiden!“

3 „So eine Gemeinheit!“ ruft Trude. „Da schicken sie dich erst in die Ferien, und dann tun sie so was! Hinter deinem Rücken!“

4 „Der Papa liebt, glaub ich, eine andere Frau“, schluchzt Steffie.

Luise und Lotte gehen rasch weiter. Was sie eben gehört haben, bewegt ihre Gemüter aufs heftigste.

5 „ Unser Vater“, fragt Lotte, „hat doch aber keine neue Frau?“

6 „Nein“, erwidert Luise. „Das wüsste ich.“

7 „Vielleicht eine, mit der er nicht verheiratet ist?“ fragt Lotte zögernd.

8 Luise schüttelt den Lockenkopf. „Bekannte hat er natürlich. Auch Frauen. Aber du sagt er zu keiner! Aber wie ist das mit Mutti? Hat Mutti einen - einen guten Freund?“

9 „Nein“, meint Lotte zuversichtlich. „Mutti hat mich und ihre Arbeit, und sonst will sie nichts vom Leben, sagt sie.“

10 Luise blickt die Schwester ziemlich ratlos an. „Ja, aber warum sind sie denn dann geschieden?“

11 Lotte denkt nach. „Vielleicht waren sie gar nicht auf dem Gericht? So wie Steffies Eltern das wollen?“

12 „Warum ist Vater in Wien und Mutti in München?“ fragt Luise. „Warum haben sie uns halbiert?“

13 „Warum“, fährt Lotte grübelnd fort, „haben sie uns nie erzählt, dass wir gar nicht einzeln, sondern eigentlich Zwillinge sind? Und warum hat Vater dir nichts davon erzählt, dass Mutti lebt?“

14 „Und Mutti hat dir verschwiegen, dass Vati lebt!“

15 Luise stemmt die Arme in die Seiten. „Schöne Eltern haben wir, was? Na warte, wenn wir den beiden einmal die Meinung geigen! Die werden staunen!“

16 „Das dürfen wir doch gar nicht“, meint Lotte schüchtern. „Wir sind ja nur Kinder!“

17 „ Nur?“ fragt Luise und wirft den Kopf zurück.

Viertes Kapitel

Gefüllte Eierkuchen, wie entsetzlich! – Die geheimnisvollen Oktavhefte – Schulwege und Gutenachtküsse – Es ist eine Verschwörung im Gange – Das Gartenfest als Generalprobe – Abschied von Seebühl am Bühlsee

1 D ie Ferien gehen dem Ende zu (ïðèáëèæàþòñÿ ê êîíöó: das Ende). In den Schränken sind die Stapel frischer Wäsche zusammengeschmolzen (ñëèïëèñü; schmelzen – òàÿòü; ïëàâèòü). Die Betrübnis (îãîð÷åíèå, ïå÷àëü; trübe – ìóòíûé; ãðóñòíûé; ïàñìóðíûé), das Kinderheim bald verlassen zu müssen, und die Freude aufs Zuhause wachsen gleichmäßig (ðàñòóò â ðàâíîé ìåðå; gleich – ðàâíûé + das Maß – ìåðà).

2 Frau Muthesius plant ein kleines Abschiedsfest (ïðîùàëüíûé ïðàçäíèê: der Abschied – ïðîùàíèå + das Fest - ïðàçäíèê). Der Vater eines der Mädchen, dem ein Kaufhaus gehört (ïðèíàäëåæèò), hat eine große Kiste Lampions (ÿùèê ñ ôîíàðèêàìè), Girlanden und viele andere Dinge geschickt. Nun sind die Helferinnen und die Kinder eifrig dabei (óñåðäíî çàíèìàþòñÿ òåì), die Veranda und den Garten gehörig auszuputzen (êàê ñëåäóåò, êàê ïîëîæåíî âû÷èñòèòü). Sie schleppen (òàñêàþò) Küchenleitern (êóõîííûå ïðèñòàâíûå ëåñòíèöû; die Leiter) von Baum zu Baum, hängen bunte Laternen (ðàçíîöâåòíûå ôîíàðèêè: die Laterne) ins Laub (â ëèñòâó), schlingen (îáâèâàþò, îáâÿçûâàþò) Girlanden von Zweig zu Zweig (ñ âåòêè íà âåòêó: der Zweig) und bereiten auf einem langen Tisch eine Tombola vor (ëîòåðåþ /â âèäå âðàùàþùåãîñÿ áàðàáàíà/). Andere schreiben auf kleine Zettel (íà ìàëåíüêèõ êëî÷êàõ áóìàãè, çàïèñêàõ: der Zettel) Losnummern (íîìåðà ëîòåðåéíûõ áèëåòîâ; das Los – æðåáèé, ëîòåðåéíûé áèëåò). Der erste Hauptgewinn (ãëàâíûé âûèãðûø): ein Paar Rollschuhe (ðîëèêè) mit Kugellager (ñ ïîäøèïíèêàìè: das Kugellager – øàðèêîïîäøèïíèê; die Kugel – øàðèê)!

3 „Wo sind eigentlich die Locken und die Zöpfe?“ fragt Fräulein Ulrike. (So nennt man Luise und Lotte neuerdings!)

4 „Och die!“ meint Monika abfällig (ïðåçðèòåëüíî). „Die werden wieder irgendwo im Gras sitzen (îíè, âèäèìî, îïÿòü ãäå-íèáóäü ñèäÿò â òðàâå: das Gras) und sich an den Händen halten, damit der Wind sie nicht auseinanderweht (÷òîáû èõ âåòåð íå ðàçâåÿë â ðàçíûå ñòîðîíû)!“

1 Die Ferien gehen dem Ende zu. In den Schränken sind die Stapel frischer Wäsche zusammengeschmolzen. Die Betrübnis, das Kinderheim bald verlassen zu müssen, und die Freude aufs Zuhause wachsen gleichmäßig.

2 Frau Muthesius plant ein kleines Abschiedsfest. Der Vater eines der Mädchen, dem ein Kaufhaus gehört, hat eine große Kiste Lampions, Girlanden und viele andere Dinge geschickt. Nun sind die Helferinnen und die Kinder eifrig dabei, die Veranda und den Garten gehörig auszuputzen. Sie schleppen Küchenleitern von Baum zu Baum, hängen bunte Laternen ins Laub, schlingen Girlanden von Zweig zu Zweig und bereiten auf einem langen Tisch eine Tombola vor. Andere schreiben auf kleine Zettel Losnummern. Der erste Hauptgewinn: ein Paar Rollschuhe mit Kugellager!

3 „Wo sind eigentlich die Locken und die Zöpfe?“ fragt Fräulein Ulrike. (So nennt man Luise und Lotte neuerdings!)

4 „Och die!“ meint Monika abfällig. „Die werden wieder irgendwo im Gras sitzen und sich an den Händen halten, damit der Wind sie nicht auseinanderweht!“

1 D ie Zwillinge sitzen nicht irgendwo im Gras, sondern im Garten der Försterei. Sie halten sich auch nicht an den Händen - dazu haben sie nicht die mindeste Zeit (íè ìàëåéøåãî âðåìåíè) -, sondern sie haben Oktavheftchen (òåòðàäêè; das Heft; das Oktavheft – òåòðàäü ôîðìàòîì â âîñüìóþ äîëþ ëèñòà) vor sich liegen, halten Bleistifte (êàðàíäàøè: der Bleistift; das Blei - ñâèíåö) in der Hand, und im Augenblick diktiert Lotte gerade der emsig kritzelnden (ñòàðàòåëüíî öàðàïàþùåé; kritzeln – ïèñàòü íåðàçáîð÷èâî, êàðàêóëÿìè) Luise: „Am liebsten mag Mutti Nudelsuppe (áîëüøå âñåãî ìàìà ëþáèò ñóï-ëàïøó; die Nudel) mit Rindfleisch (ñ ãîâÿäèíîé; das Rind). Das Rindfleisch holst du beim Metzger (ó ìÿñíèêà) Huber. Ein halbes Pfund Querrippe (ïîëôóíòà êðàÿ /ìÿñíîé òóøè/; quer – ïîïåðå÷íûé + die Rippe – ðåáðî), schön durchwachsen (êàê ñëåäóåò «ïðîðîñøèé» = ÷òîáû ñàëî ÷åðåäîâàëîñü ñ ìÿñîì).“

2 Luise hebt den Kopf (ïîäíèìàåò ãîëîâó). „Metzger Huber, Max-Emanuel-Straße, Ecke Prinz-Eugen-Straße“, schnurrt sie herunter (ïðîãîâàðèâàåò, òâåðäèò ïðî ñåáÿ: «â ñåáÿ»; schnurren – æóææàòü, ìóðëûêàòü; herunter - âíèç).

3 Lotte nickt befriedigt (óäîâëåòâîðåííî, äîâîëüíî; befriedigen – óäîâëåòâîðÿòü; der Friede – ìèð, ïîêîé). „Das Kochbuch steht im Küchenschrank, im untersten Fach (â ñàìîì íèæíåì ÿøèêå: das Fach) ganz links. Und in dem Buch liegen alle Rezepte, die ich kann (óìåþ).“

4 Luise notiert: „Kochbuch … Küchenschrank … unteres Fach … ganz links …“ Dann stützt sie die Arme auf (óïèðàåò ðóêè /íà ëîêòè/) und meint: „Vor dem Kochen hab ich eine Heidenangst (ïåðåä ãîòîâêîé ó ìåíÿ äèêèé ñòðàõ; der Heide – ÿçû÷íèê)! Aber wenn’s in den ersten Tagen schiefgeht (åñëè íå áóäåò ïîëó÷àòüñÿ; schief – êðèâîé, êîñîé), kann ich vielleicht sagen, ich hätt’s in den Ferien verlernt (÷òî ÿ ðàçó÷èëàñü çà êàíèêóëû), wie?“

5 Lotte nickt zögernd. „Außerdem kannst du mir ja gleich schreiben, wenn etwas nicht klappt (íå ïîëó÷àåòñÿ; klappen – õëîïàòü). Ich gehe jeden Tag aufs Postamt (íà ïî÷òàìò; die Post – ïî÷òà + das Amt – ó÷ðåæäåíèå) und frage, ob etwas angekommen ist!“

6 „Ich auch“, meint Luise. „Schreib nur recht oft (ïî÷àùå: «âåñüìà ÷àñòî»)! Und iss tüchtig (åøü êàê ñëåäóåò; tüchtig – ïîðÿäî÷íûé, èçðÿäíûé) im ‘Imperial’! Vati freut sich immer so, wenn mir’s schmeckt!“

7 „Zu dumm (êàêàÿ äîñàäà: «ñëèøêîì ãëóïî»), dass ausgerechnet (êàê ðàç, èìåííî) gefüllter Eierkuchen (ÿè÷íûé ïèðîã ñ íà÷èíêîé; füllen - íàïîëíÿòü) dein Lieblingsgericht ist (ëþáèìîå áëþäî)!“ murrt (âîð÷èò) Lottchen. „Na, das kann eben nichts helfen (íó, ÷òî òóò ïîäåëàåøü: «òóò êàê ðàç íè÷òî íå ìîæåò ïîìî÷ü»)! Aber Kalbsschnitzel (òåëÿ÷èé øíèöåëü; das Kalb + das Schnitzel) und Gulasch wären mir lieber!“

8 „Wenn du gleich den ersten Tag drei Eierkuchen isst, oder vier oder fünf, kannst du hinterher (çàòåì, ïîòîì) sagen, du hast dich fürs ganze weitere Leben daran überfressen (ïåðååëà = ïðåñûòèëàñü; fressen – æðàòü)!“

9 „Das geht (ëàäíî, õîðîøî)!“ antwortet die Schwester, obwohl sich ihr bereits bei dem bloßen Gedanken (óæå ïðè îäíîé òîëüêî ìûñëè) an fünf Eierkuchen der Magen umdreht (æåëóäîê ïåðåâîðà÷èâàåòñÿ; drehen – êðóòèòü). Sie macht sich nun einmal nichts daraus (îíà âåäü ñîâåðøåííî èõ íå ëþáèò: «íè÷åãî èç ýòîãî íå äåëàåò»)!

10 Dann beugen sich (ñêëîíÿþòñÿ) beide wieder über ihre Heftchen und hören einander wechselseitig die Namen der Mitschülerinnen, die Sitzordnung (ïîðÿäîê ïîñàäêè) in der Klasse, die Gewohnheiten (ïðèâû÷êè) der Lehrerin und den genauen Schulweg ab.

11 „Mit dem Schulweg hast du’s leichter als ich“, meint Luise. „Du sagst Trude ganz einfach, sie soll dich am ersten Tag abholen (÷òîáû îíà çà òîáîé çàøëà)! Das macht sie manchmal. Na, und da läufst du dann ganz gemütlich (óþòíî, «äóøåâíî» = áåç ïðîáëåì è çàáîò) neben ihr her und merkst dir die Straßenecken (áóäåøü ïðèìå÷àòü = çàïîìèíàòü óãëû óëèö = ïîâîðîòû; die Ecke) und den übrigen Palawatsch (è ïðî÷óþ åðóíäó)!“

12 Lotte nickt. Plötzlich erschrickt sie. „Das hab ich dir noch gar nicht gesagt, - vergiss ja nicht, Mutti, wenn sie dich zu Bett bringt, einen Gutenachtkuss zu geben (ïîöåëóé íà íî÷ü; Gute Nacht – ñïîêîéíîé íî÷è)!“

13 Luise blickt vor sich hin (ñìîòðèò ïåðåä ñîáîé = ïîòóïèâ âçîð). „Das brauch ich mir nicht aufzuschreiben (ýòî íåîáÿçàòåëüíî çàïèñûâàòü). Das vergesse ich bestimmt nicht!“

1 Die Zwillinge sitzen nicht irgendwo im Gras, sondern im Garten der Försterei. Sie halten sich auch nicht an den Händen - dazu haben sie nicht die mindeste Zeit -, sondern sie haben Oktavheftchen vor sich liegen, halten Bleistifte in der Hand, und im Augenblick diktiert Lotte gerade der emsig kritzelnden Luise: „Am liebsten mag Mutti Nudelsuppe mit Rindfleisch. Das Rindfleisch holst du beim Metzger Huber. Ein halbes Pfund Querrippe, schön durchwachsen.“

2 Luise hebt den Kopf. „Metzger Huber, Max-Emanuel-Straße, Ecke Prinz-Eugen-Straße“, schnurrt sie herunter.

3 Lotte nickt befriedigt. „Das Kochbuch steht im Küchenschrank, im untersten Fach ganz links. Und in dem Buch liegen alle Rezepte, die ich kann.“

4 Luise notiert: „Kochbuch … Küchenschrank … unteres Fach … ganz links …“ Dann stützt sie die Arme auf und meint: „Vor dem Kochen hab ich eine Heidenangst! Aber wenn’s in den ersten Tagen schiefgeht, kann ich vielleicht sagen, ich hätt’s in den Ferien verlernt, wie?“

5 Lotte nickt zögernd. „Außerdem kannst du mir ja gleich schreiben, wenn etwas nicht klappt. Ich gehe jeden Tag aufs Postamt und frage, ob etwas angekommen ist!“

6 „Ich auch“, meint Luise. „Schreib nur recht oft! Und iss tüchtig im ‘Imperial’! Vati freut sich immer so, wenn mir’s schmeckt!“

7 „Zu dumm, dass ausgerechnet gefüllter Eierkuchen dein Lieblingsgericht ist!“ murrt Lottchen. „Na, das kann eben nichts helfen! Aber Kalbsschnitzel und Gulasch wären mir lieber!“

8 „Wenn du gleich den ersten Tag drei Eierkuchen isst, oder vier oder fünf, kannst du hinterher sagen, du hast dich fürs ganze weitere Leben daran überfressen!“

9 „Das geht!“ antwortet die Schwester, obwohl sich ihr bereits bei dem bloßen Gedanken an fünf Eierkuchen der Magen umdreht. Sie macht sich nun einmal nichts daraus!

10 Dann beugen sich beide wieder über ihre Heftchen und hören einander wechselseitig die Namen der Mitschülerinnen, die Sitzordnung in der Klasse, die Gewohnheiten der Lehrerin und den genauen Schulweg ab.

11 „Mit dem Schulweg hast du’s leichter als ich“, meint Luise. „Du sagst Trude ganz einfach, sie soll dich am ersten Tag abholen! Das macht sie manchmal. Na, und da läufst du dann ganz gemütlich neben ihr her und merkst dir die Straßenecken und den übrigen Palawatsch!“

12 Lotte nickt. Plötzlich erschrickt sie. „Das hab ich dir noch gar nicht gesagt, - vergiss ja nicht, Mutti, wenn sie dich zu Bett bringt, einen Gutenachtkuss zu geben!“

13 Luise blickt vor sich hin. „Das brauch ich mir nicht aufzuschreiben. Das vergesse ich bestimmt nicht!“

1 M erkt ihr, was sich anspinnt (÷òî çàòåâàåòñÿ; spinnen – ïðÿñòü /ïðÿæó/; ïëåñòè /ïàóòèíó/)? Die Zwillinge wollen den Eltern noch immer nicht erzählen, dass sie Bescheid wissen. Sie wollen Vater und Mutter nicht vor Entscheidungen stellen (íå ñòàâèòü ïåðåä ðåøåíèÿìè = íå çàñòàâëÿòü òóò æå ïðèíÿòü ðåøåíèå; entscheiden - ðåøàòü). Sie ahnen, dass sie kein Recht dazu haben (÷óâñòâóþò, ÷òî íå èìåþò íà ýòî ïðàâà; ahnen – ïðåä÷óâñòâîâàòü, ïîäñîçíàòåëüíî îùóùàòü). Und sie fürchten (îïàñàþòñÿ), die Entschlüsse (ðåøåíèÿ: der Entschluss; sich entschließen – ðåøàòüñÿ /íà ÷òî-ëèáî/) der Eltern könnten das junge Geschwisterglück sofort und endgültig (òóò æå è îêîí÷àòåëüíî) wieder zerstören (ðàçðóøèòü). Aber das andere brächten sie erst recht nicht übers Herz (óæ òî÷íî íå ñìîãëè áû âûíåñòè: «íå ïåðåíåñëè áû ÷åðåç ñåðäöå»): als wäre nichts geschehen (êàê áóäòî áû íè÷åãî íå ïðîèçîøëî), zurückzufahren, woher sie gekommen sind! Weiterzuleben in der ihnen von den Eltern ungefragt zugewiesenen Hälfte (ïðîäîëæàòü æèòü â â óêàçàííîé èì ðîäèòåëÿìè ïîëîâèíå áåç èõ ñîãëàñèÿ; zuweisen - óêàçûâàòü)! Nein! Kurz und gut (êîðî÷å ãîâîðÿ), es ist eine Verschwörung im Gange (ñîçðåë çàãîâîð; der Gang – õîä; im Gange sein - /êàê ðàç/ ïðîèñõîäèòü; schwören - êëÿñòüñÿ)! Der von Sehnsucht und Abenteuerlust geweckte (ðàçáóæåííûé òîñêîé è æåëàíèåì ïðèêëþ÷åíèé: das Abenteuer + die Lust), phantastische Plan sieht so aus: Die beiden wollen die Kleider, Frisuren (ïðè÷åñêè: die Frisúr) und Existenzen (ñóùåñòâîâàíèÿ: die Existénz) tauschen (ïîìåíÿòü, îáìåíÿòüñÿ)! Luise will, mit braven (ñ àêêóðàòíûìè: «ïðèìåðíûìè») Zöpfen (und auch sonst ums Bravsein bemüht (è â îñòàëüíîì ñòàðàÿñü, çàáîòÿñü î ïîñëóøíîñòè, ïðèìåðíîñòè = ñòàðàÿñü áûòü ïàèíüêîé; die Mühe – ñòàðàíèå, òðóä), als sei sie Lotte (êàê áóäòî îíà /åñòü/ Ëîòòà), zur Mutter, von der sie nichts als eine Fotografie kennt, „heimkehren (âåðíóòüñÿ äîìîé)“! Und Lotte wird, mit offenem Haar und so lustig und lebhaft (òàêîé âåñåëîé è æèâîé, îæèâëåííîé), wie sie’s vermag (êàê òîëüêî ñìîæåò: vermögen), zum Vater nach Wien fahren!

2 Die Vorbereitungen auf die zukünftigen Abenteuer waren gründlich (ïîäãîòîâêà ê áóäóùåìó ïðèêëþ÷åíèþ áûëà îñíîâàòåëüíîé; die Zukunft - áóäóùåå). Die Oktavhefte sind randvoll von Notizen (äî êðàåâ íàïîëíåíû çàïèñÿìè; der Rand – êðàé; die Notíz – çàïèñü). Man wird einander postlagernd (äî âîñòðåáîâàíèÿ; lagern – ñêëàäèðîâàòü; das Lager – ñêëàä) schreiben, wenn Not am Mann ist (â ñëó÷àå êðàéíåé íåîáõîäèìîñòè; die Not – íóæäà, ïîòðåáíîñòü) oder wenn wichtige unvorhergesehene Ereignisse (íåïðåäâèäåííûå îáñòîÿòåëüñòâà: «ñîáûòèÿ»; vorhersehen – ïðåäâèäåòü; vorher – çàðàíåå; das Ereignis; sich ereignen - ñëó÷àòüñÿ) eintreten sollten (ñëó÷àòñÿ; eintreten – âõîäèòü /â ïîìåùåíèå/; ñëó÷àòüñÿ, ïðîèñõîäèòü).

3 Vielleicht wird es ihrer gemeinsamen Aufmerksamkeit (èõ âçàèìíîé, îáîþäíîé âíèìàòåëüíîñòè) am Ende sogar gelingen zu enträtseln (óäàñòñÿ îòãàäàòü; das Rätsel – çàãàäêà), warum die Eltern getrennt leben (æèâóò ðàçäåëüíî; trennen – ðàçäåëÿòü, îòäåëÿòü)? Und vielleicht werden sie dann eines schönen, eines wunderschönen Tages miteinander und mit beiden Eltern - doch soweit wagen sie kaum zu denken (íî îá ýòîì: «òàê äàëåêî» îíè óæ è íå îñìåëèâàþòñÿ äóìàòü), geschweige denn (íå ãîâîðÿ óæ î òîì, ÷òîáû), darüber zu sprechen.

1 Merkt ihr, was sich anspinnt? Die Zwillinge wollen den Eltern noch immer nicht erzählen, dass sie Bescheid wissen. Sie wollen Vater und Mutter nicht vor Entscheidungen stellen. Sie ahnen, dass sie kein Recht dazu haben. Und sie fürchten, die Entschlüsse der Eltern könnten das junge Geschwisterglück sofort und endgültig wieder zerstören. Aber das andere brächten sie erst recht nicht übers Herz: als wäre nichts geschehen, zurückzufahren, woher sie gekommen sind! Weiterzuleben in der ihnen von den Eltern ungefragt zugewiesenen Hälfte! Nein! Kurz und gut, es ist eine Verschwörung im Gange! Der von Sehnsucht und Abenteuerlust geweckte, phantastische Plan sieht so aus: Die beiden wollen die Kleider, Frisuren und Existenzen tauschen! Luise will, mit braven Zöpfen (und auch sonst ums Bravsein bemüht), als sei sie Lotte, zur Mutter, von der sie nichts als eine Fotografie kennt, „heimkehren“! Und Lotte wird, mit offenem Haar und so lustig und lebhaft, wie sie’s vermag, zum Vater nach Wien fahren!

2 Die Vorbereitungen auf die zukünftigen Abenteuer waren gründlich. Die Oktavhefte sind randvoll von Notizen. Man wird einander postlagernd schreiben, wenn Not am Mann ist oder wenn wichtige unvorhergesehene Ereignisse eintreten sollten.

3 Vielleicht wird es ihrer gemeinsamen Aufmerksamkeit am Ende sogar gelingen zu enträtseln, warum die Eltern getrennt leben? Und vielleicht werden sie dann eines schönen, eines wunderschönen Tages miteinander und mit beiden Eltern - doch soweit wagen sie kaum zu denken, geschweige denn, darüber zu sprechen.

1 D as Gartenfest am Vorabend der Abreise (íàêàíóíå îòúåçäà) ist als Generalprobe (êàê ãåíåðàëüíàÿ ðåïåòèöèÿ) vorgesehen (ïðåäóñìîòðåí, íàìå÷åí, çàäóìàí). Lotte kommt als lockige, quirlige (áîéêàÿ; quirlen – âçáèâàòü, ñìåøèâàòü) Luise. Luise erscheint als brave, bezopfte Lotte. Und beide spielen ihre Rollen ausgezeichnet (îòëè÷íî). Niemand merkt etwas (íèêòî íè÷åãî íå çàìå÷àåò)! Nicht einmal Trude, Luises Schulkameradin aus Wien! Es macht beiden einen Mordsspaß (æóòêîå óäîâîëüñòâèå: der Mord – óáèéñòâî + der Spaß – óäîâîëüñòâèå), einander laut beim eigenen verschenkten Vornamen zu rufen (ãðîìêî çâàòü äðóã äðóãà ñîáñòâåííûìè «ïîäàðåííûìè» èìåíàìè; der Vorname). Lotte schlägt vor Übermut Purzelbäume (îò âåñåëüÿ êóâûðêàåòñÿ; der Übermut – øàëîâëèâîñòü, ðàçâÿçíàÿ âåñåëîñòü; purzeln – ïîêàòèòüñÿ êóáàðåì; der Purzelbaum – êóâûðîê; einen Purzelbaum schlagen - êóâûðêàòüñÿ). Und Luise tut so sanft und still (âåäåò ñåáÿ òàê êðîòêî è òèõî), als könne sie kein Härchen trüben (êàê áóäòî íå ìîæåò «çàìóòèòü âîëîñêà») und kein Wässerchen krümmen (è «ñîãíóòü âîäó» – äâà ôðàçåîëîãè÷åñêèõ âûðàæåíèÿ â øóòêó ïåðåïóòàíû, ÷òîáû ïîä÷åðêíóòü ïðèòâîðñòâî Ëóèçû).

2 Die Lampions schimmern (ñëàáî ñâåòÿòñÿ, ìåðöàþò) in den Sommerbäumen. Die Guirlanden schaukeln (ðàñêà÷èâàþòñÿ) im Abendwind. Das Fest und die Ferien gehen zu Ende. An der Tombola werden die Gewinne verteilt (ðàçäàþòñÿ âûèãðûøè: der Gewinn; gewinnen – âûèãðûâàòü). Steffie, das arme Hascherl (áåäíÿæêà; das Hascherl – áåäíÿæêà /î äåâî÷êå-ðåáåíêå/), gewinnt den ersten Preis, die Rollschuhe mit Kugellager. (Besser ein schwacher Trost als gar keiner (ëó÷øå ñëàáîå óòåøåíèå, ÷åì âîâñå íè÷åãî; trösten - óòåøàòü)!)

3 Die Schwestern schlafen schließlich, ihren Rollen getreu (âåðíûå ñâîèì ðîëÿì), in den vertauschten Betten und träumen vor Aufregung wilde Dinge (è îò âîëíåíèÿ èì ñíÿòñÿ äèêèå âåùè = ÷åãî èì òîëüêî íå ñíèòñÿ). Lotte beispielsweise wird in Wien am Bahnsteig von einer überlebensgroßen Fotografie ihres Vaters abgeholt («âñòðå÷àåòñÿ», «âñòðå÷àåìà» = åå âñòðå÷àåò ôîòîãðàôèÿ åå îòöà, ðàçìåðîì áîëüøå, ÷åì îí ñàì), und daneben steht ein weißbemützter (â áåëîé /ïîâàðñêîé øàïêå/; die Mütze) Hotelkoch mit einem Schubkarren (ñ òåëåæêîé: der Schubkarren; schieben – òîëêàòü; der Schub – òîë÷îê; der Karren = die Karre – òà÷êà, òåëåæêà) voll gefüllter dampfender (äûìÿùèõñÿ, îò êîòîðûõ èäåò ïàð; der Dampf - ïàð) Eierkuchen - brrr!

1 Das Gartenfest am Vorabend der Abreise ist als Generalprobe vorgesehen. Lotte kommt als lockige, quirlige Luise. Luise erscheint als brave, bezopfte Lotte. Und beide spielen ihre Rollen ausgezeichnet. Niemand merkt etwas! Nicht einmal Trude, Luises Schulkameradin aus Wien! Es macht beiden einen Mordsspaß, einander laut beim eigenen verschenkten Vornamen zu rufen. Lotte schlägt vor Übermut Purzelbäume. Und Luise tut so sanft und still, als könne sie kein Härchen trüben und kein Wässerchen krümmen.

2 Die Lampions schimmern in den Sommerbäumen. Die Guirlanden schaukeln im Abendwind. Das Fest und die Ferien gehen zu Ende. An der Tombola werden die Gewinne verteilt. Steffie, das arme Hascherl, gewinnt den ersten Preis, die Rollschuhe mit Kugellager. (Besser ein schwacher Trost als gar keiner!)

3 Die Schwestern schlafen schließlich, ihren Rollen getreu, in den vertauschten Betten und träumen vor Aufregung wilde Dinge. Lotte beispielsweise wird in Wien am Bahnsteig von einer überlebensgroßen Fotografie ihres Vaters abgeholt, und daneben steht ein weißbemützter Hotelkoch mit einem Schubkarren voll gefüllter dampfender Eierkuchen - brrr!

1 A m nächsten Morgen, in aller Herrgottsfrühe (÷óòü ñâåò, ñïîçàðàíêó), fahren in der Bahnstation Egern, bei Seebühl am Bühlsee, zwei aus entgegengesetzten Richtungen (èç ïðîòèâîïîëîæíûõ íàïðàâëåíèé) kommende Züge ein. Dutzende (äþæèíû: das Dutzend) kleiner Mädchen klettern schnatternd in die Abteile (çàëåçàþò, êàðàáêàþòñÿ, «ãîãî÷à» = øóìÿ â êóïå: das Abteil). Lotte beugt sich weit aus dem Fenster. Aus einem Fenster des anderen Zuges winkt Luise. Sie lächeln einander Mut zu (îíè óëûáàþòñÿ äðóã äðóãó ïîäáàäðèâàþùå: der Mut – ìóæåñòâî, ñìåëîñòü). Die Herzen klopfen (ñòó÷àò). Das Lampenfieber (âîëíåíèå ïåðåä âûñòóïëåíèåì; das Fieber – ëèõîðàäêà) wächst. Wenn jetzt nicht die Lokomotiven zischten und spuckten (åñëè áû íå çàøèïåëè è íå ñòàëè ïëåâàòüñÿ) - die kleinen Mädchen würden vielleicht (áû ïîæàëóé) im letzten Moment doch noch (âñå æå) -

2 Aber nein, der Fahrplan hat das Wort (ñëîâî /òåïåðü/ çà ðàñïèñàíèåì). Der Stationsvorsteher hebt sein Zepter (ñòàíöèîííûé ñìîòðèòåëü ïîäíèìàåò ñâîé ñêèïåòð; der Vorsteher – ðóêîâîäèòåëü, íà÷àëüíèê). Die Züge setzen sich gleichzeitig in Bewegung (îäíîâðåìåííî ïðèõîäÿò â äâèæåíèå). Kinderhände winken.

Lotte fährt als Luise nach Wien.

Und Luise als Lotte nach München.

1 Am nächsten Morgen, in aller Herrgottsfrühe, fahren in der Bahnstation Egern, bei Seebühl am Bühlsee, zwei aus entgegengesetzten Richtungen kommende Züge ein. Dutzende kleiner Mädchen klettern schnatternd in die Abteile. Lotte beugt sich weit aus dem Fenster. Aus einem Fenster des anderen Zuges winkt Luise. Sie lächeln einander Mut zu. Die Herzen klopfen. Das Lampenfieber wächst. Wenn jetzt nicht die Lokomotiven zischten und spuckten - die kleinen Mädchen würden vielleicht im letzten Moment doch noch -

2 Aber nein, der Fahrplan hat das Wort. Der Stationsvorsteher hebt sein Zepter. Die Züge setzen sich gleichzeitig in Bewegung. Kinderhände winken.

Lotte fährt als Luise nach Wien.

Und Luise als Lotte nach München.

Fünftes Kapitel

Ein Kind auf einem Koffer – Die einsamen Onkels im “Imperial” – Von Peperl und dem untrüglichen Instinkt der Tiere – “Luise” fragt, ob sie in der Oper winken darf – Rechenfehler im Haushaltsbuch – Shirley Temple durfte sich ihre eigenen Filme nicht ansehen – Herrn Kapellmeister Palfys kompliziertes Innenleben

1 M ünchen. Hauptbahnhof, Bahnsteig 16 (ïåððîí: der Bahnsteig). Die Lokomotive steht still und ringt nach Luft (çàäûõàåòñÿ, áîðåòñÿ ñ îäûøêîé: «ñòðåìèòñÿ ïîëó÷èòü âîçäóõ»; ringen – áîðîòüñÿ). In dem Strom der Reisenden (â ïîòîêå ïóòåøåñòâóþùèõ = ïðèåõàâøèõ: der Strom) haben sich Inseln des Wiedersehens gebildet (îáðàçîâàëèñü îñòðîâêè âñòðå÷: die Insel). Kleine Mädchen umhalsen (îáíèìàþò; der Hals – øåÿ) ihre strahlenden Eltern. Man vergisst vor lauter selig gerührtem Schwadronieren («îò ñïëîøíîé áëàæåííî òðîíóòîé = ÷óâñòâèòåëüíîé, ñåðäå÷íîé áîëòîâíè»; schwadronieren – îæèâëåííî áîëòàòü; áàõâàëèòüñÿ; die Schwadron – ýñêàäðîí; schwadronieren /ïåðâîíà÷àëüíî/ - ðàçìàõèâàòü âî âñå ñòîðîíû ñàáëåé), dass man ja erst (âåäü åùå òîëüêî) auf dem Bahnhof und noch gar nicht daheim ist (à åùå âîâñå íå äîìà)!

2 Allmählich (ïîñòåïåííî) wird der Bahnsteig aber doch leer.

3 Und zum Schluss (ïîä êîíåö; der Schluss) steht nur noch ein einziges Kind da, ein Kind mit Zöpfen und Zopfschleifen (ñ áàíòàìè; die Schleife – áàíò). Bis gestern trug es Locken. Bis gestern hieß es Luise Palfy.

4 Das kleine Mädchen hockt sich schließlich auf den Koffer und beißt die Zähne zusammen (ñòèñêèâàåò çóáû; beißen – êóñàòü; der Zahn). Im Bahnhof einer fremden Stadt auf seine Mutter zu warten, die man nur als Fotografie kennt und die nicht kommt, - das ist kein Kinderspiel (ýòî íå äåòñêàÿ èãðà = íå èãðóøêè, íå øóòî÷êè)!

1 München. Hauptbahnhof, Bahnsteig 16. Die Lokomotive steht still und ringt nach Luft. In dem Strom der Reisenden haben sich Inseln des Wiedersehens gebildet. Kleine Mädchen umhalsen ihre strahlenden Eltern. Man vergisst vor lauter selig gerührtem Schwadronieren, dass man ja erst auf dem Bahnhof und noch gar nicht daheim ist!

2 Allmählich wird der Bahnsteig aber doch leer.

3 Und zum Schluss steht nur noch ein einziges Kind da, ein Kind mit Zöpfen und Zopfschleifen. Bis gestern trug es Locken. Bis gestern hieß es Luise Palfy.

4 Das kleine Mädchen hockt sich schließlich auf den Koffer und beißt die Zähne zusammen. Im Bahnhof einer fremden Stadt auf seine Mutter zu warten, die man nur als Fotografie kennt und die nicht kommt, - das ist kein Kinderspiel!

1 F rau Luiselotte Palfy, geborene (óðîæäåííàÿ) Körner, die sich seit sechseinhalb Jahren, seit ihrer Scheidung /ñî âðåìåíè ðàçâîäà, ñ òåõ ïîð, êàê ðàçâåëàñü/), wieder Luiselotte Körner nennt, ist im Verlag (â èçäàòåëüñòâå: der Verlag) der „Münchner Illustrierte“, wo sie als Bildredakteurin angestellt ist (ðàáîòàåò õóäîæåñòâåííûì ðåäàêòîðîì; anstellen – íàíèìàòü íà ðàáîòó), durch neu eingetroffenes Material für die aktuellen Seiten aufgehalten worden (áûëà çàäåðæàíà èç-çà íîâîïîñòóïèâøåãî ìàòåðèàëà äëÿ «àêòóàëüíûõ ñòðàíèö» = íîâîñòåé: aufhalten - çàäåðæàòü).

2 Endlich hat sie ein Taxi ergattert (ïîéìàëà: «ðàçäîáûëà»). Endlich hat sie eine Bahnsteigkarte erkämpft (ïðèîáðåëà ñ òðóäîì: «çàâîåâàëà áèëåò íà ïåððîí»). Endlich hat sie im Dauerlauf (òðóñöîé: «ïðîäîëæèòåëüíûì áåãîì»: die Dauer – ïðîäîëæèòåëüíîñòü + der Lauf - áåã) Bahnsteig 16 erreicht (äîñòèãëà = äîáðàëàñü).

3 Der Bahnsteig ist leer.

4 Nein! Ganz, ganz hinten (âäàëåêå: «ñîâñåì ïîçàäè») sitzt ein Kind auf einem Koffer! Die junge Frau rast wie die Feuerwehr (ì÷èòñÿ, êàê ïîæàðíàÿ ìàøèíà: das Feuer – îãîíü + die Wehr – îáîðîíà, çàùèòà) den Bahnsteig entlang!

5 Einem kleinen Mädchen, das auf einem Koffer hockt, zittern die Knie (äðîæàò êîëåíè: das Knie). Ein ungeahntes Gefühl (íåîæèäàííîå, íåïðåäâèäåííîå ÷óâñòâî) ergreift (îõâàòûâàåò) das Kinderherz. Diese junge, glückstrahlende, diese wirkliche, wirbelnde (ïîäâèæíàÿ, îæèâëåííàÿ; wirbeln – êðóæèòüñÿ /íàïðèìåð, î ñíåæèíêàõ/; áóðëèòü), lebendige Frau ist ja die Mutter!

„Mutti!“

6 Luise stürzt der Frau entgegen (áðîñàåòñÿ íàâñòðå÷ó) und springt ihr, die Arme hochwerfend, an den Hals.

7 „Mein Hausmütterchen“, flüstert die junge Frau unter Tränen. „Endlich, endlich hab ich dich wieder!“

8 Der kleine Kindermund küsst leidenschaftlich (ñòðàñòíî; die Leidenschaft – ñòðàñòü; leiden – ñòðàäàòü) ihr weiches Gesicht (ìÿãêîå ëèöî), ihre zärtlichen Augen, ihre Lippen, ihr Haar, ihr schickes Hütchen (ýëåãàíòíóþ øëÿïêó). Ja, das Hütchen auch!

1 Frau Luiselotte Palfy, geborene Körner, die sich seit sechseinhalb Jahren (seit ihrer Scheidung) wieder Luiselotte Körner nennt, ist im Verlag der „Münchner Illustrierte“, wo sie als Bildredakteurin angestellt ist, durch neu eingetroffenes Material für die aktuellen Seiten aufgehalten worden.

2 Endlich hat sie ein Taxi ergattert. Endlich hat sie eine Bahnsteigkarte erkämpft. Endlich hat sie im Dauerlauf Bahnsteig 16 erreicht.





Äàòà ïóáëèêîâàíèÿ: 2014-11-18; Ïðî÷èòàíî: 573 | Íàðóøåíèå àâòîðñêîãî ïðàâà ñòðàíèöû | Ìû ïîìîæåì â íàïèñàíèè âàøåé ðàáîòû!



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