Ñòóäîïåäèÿ.Îðã Ãëàâíàÿ | Ñëó÷àéíàÿ ñòðàíèöà | Êîíòàêòû | Ìû ïîìîæåì â íàïèñàíèè âàøåé ðàáîòû!  
 

Der Besuch steht auf



18 „Und was werden Sie tun?“

19 „Wenn ich das wüsste!“ sagt die junge Frau.

1 L uise steht vor einem Münchner Postschalter (ïåðåä îêîøå÷êîì ïî÷òû; der Schalter – îêîøå÷êî /êàññû, áàíêà, ïî÷òû/). „Nein“, sagt der Beamte für die postlagernden Sendungen (ñëóæàùèé, îòâå÷àþùèé çà ïîñûëêè /ïèñåì/ äî âîñòðåáîâàíèÿ) bedauernd (ñ ñîæàëåíèåì, ñîæàëåÿ). „Nein, Fräulein Vergissmeinnicht, heut hätten wir wieder nix.“

2 Luise blickt ihn unschlüssig an (ðàñòåðÿííî). „Was kann das nur bedeuten (÷òî æå ýòî ìîæåò çíà÷èòü, â ÷åì æå òóò äåëî)?“ murmelt sie bedrückt (óäðó÷åííî; drücken – äàâèòü, æàòü).

3 Der Beamte versucht zu scherzen (ïûòàåòñÿ øóòèòü). „Vielleicht ist aus dem Vergissmeinnicht ein ‘Vergissmich’ geworden?“

4 „Das ganz gewiss nicht“, sagt sie in sich gekehrt (ïîãðóæåííàÿ: «ïîâåðíóòàÿ» â ñåáÿ). „Ich frag morgen wieder nach.“

5 „Wenn ich darum bitten darf (êàê âàì áóäåò óãîäíî: «åñëè ÿ ìîãó îá ýòîì ïîïðîñèòü»)“, erwidert er lächelnd.

1 Luise steht vor einem Münchner Postschalter. „Nein“, sagt der Beamte für die postlagernden Sendungen bedauernd. „Nein, Fräulein Vergissmeinnicht, heut hätten wir wieder nix.“

2 Luise blickt ihn unschlüssig an. „Was kann das nur bedeuten?“ murmelt sie bedrückt.

3 Der Beamte versucht zu scherzen. „Vielleicht ist aus dem Vergissmeinnicht ein ‘Vergissmich’ geworden?“

4 „Das ganz gewiss nicht“, sagt sie in sich gekehrt. „Ich frag morgen wieder nach.“

5 „Wenn ich darum bitten darf“, erwidert er lächelnd.

1 F rau Körner kommt heim. Brennende Neugier (æãó÷åå ëþáîïûòñòâî) und kalte Angst streiten (ñïîðÿò) in ihrem Herzen, dass es ihr fast den Atem nimmt.

2 Das Kind hantiert (âîçèòñÿ, õëîïî÷åò) eifrig in der Küche. Topfdeckel klappern. Im Tiegel schmort es (íà ñêîâîðîäå, â êàñòðþëå òóøèòñÿ; der Tiegel – ñêîâîðîäà /ñ ðó÷êîé/; íèçêàÿ êàñòðþëÿ /ñ ðó÷êîé/).

3 „Heute riecht’s aber gut!“ sagt die Mutter. „Was gibt’s denn, hm?“

4 „Schweinsripperl (ñâèíûå îòáèâíûå: «ðåáðûøêè»: das Schwein – ñâèíüÿ + die Rippe – ðåáðî) mit Sauerkraut (ñ êèñëîé êàïóñòîé: das Sauerkraut) und Salzkartoffeln (îòâàðíûì êàðòîôåëåì)“, ruft die Tochter stolz (ãîðäî).

5 „Wie schnell du das Kochen gelernt hast!“ sagt die Mutter, scheinbar ganz harmlos (êàê áóäòî áû ñîâåðøåííî íåâèííî, áåçîáèäíî; scheinen – êàçàòüñÿ; scheinbar – êàæóùèéñÿ, ìíèìûé; âèäèìî).

6 „Nicht wahr (íå ïðàâäà ëè)?“ antwortet die Kleine fröhlich (ðàäîñòíî). „Ich hätt nie gedacht (íèêîãäà áû íå ïîäóìàëà), dass ich …“ Sie bricht entsetzt ab (â óæàñå çàìîëêàåò: «ïðåðûâàåò /ðå÷ü/»; das Entsetzen – óæàñ; entsetzt – îáúÿòûé óæàñîì) und beißt sich auf die Lippen. Jetzt nur die Mutter nicht ansehen!

7 Diese lehnt sich an der Tür (ïðèñëîíÿåòñÿ) und ist bleich. Bleich wie die Wand.

8 Das Kind steht am offenen Küchenspind (ó êóõîííîãî øêàô÷èêà; der/das Spind – óçêèé øêàô÷èê /íàïðèìåð â ðàçäåâàëêå/) und hebt Geschirr heraus. Die Teller klappern wie bei einem Erdbeben (ïðè çåìëåòðÿñåíèè: die Erde + beben).

9 Da öffnet die Mutter mühsam (ñ òðóäîì) den Mund und sagt: „Luise!“

10 Krach (áàáàõ)!

11 Die Teller liegen in Scherben (ðàçáèòûå âäðåáåçãè: «â îñêîëêàõ»: die Scherbe – ÷åðåïîê, îñêîëîê) auf dem Boden. Luise hat’s herumgerissen (îïðîêèíóëà: «ñîðâàëà»; reißen - ðâàòü). Ihre Augen sind vor Schreck geweitet (îò ñòðàõà øèðîêî ðàñêðûòû, âûòàðàùåíû).

12 „Luise!“ wiederholt die Frau sanft und öffnet die Arme weit.

13 „Mutti!“

14 Das Kind hängt der Mutter wie eine Ertrinkende (óòîïàþùàÿ) am Hals und schluchzt leidenschaftlich (ðûäàåò âî âñþ: «ñòðàñòíî»; die Leidenschaft - ñòðàñòü).

15 Die Mutter sinkt in die Knie und streichelt Luise mit zitternden Händen. „Mein Kind, mein liebes Kind!“

16 Sie knien zwischen zerbrochenen Tellern (ñòîÿò íà êîëåíÿõ ïîñðåäè ðàçáèòûõ òàðåëîê; zerbrechen – ðàçáèâàòü). Auf dem Herd verschmoren («ïåðåòóøèâàþòñÿ») die Schweinsripperl. Es riecht nach angebranntem Fleisch (ïàõíåò ïîäãîðåëûì ìÿñîì: das Fleisch). Wasser zischt (øèïèò) aus den Töpfen (èç êàñòðþëü: der Topf) in die Gasflammen.

17 Die Frau und das kleine Mädchen merken von alledem nichts (íè÷åãî ýòîãî: «âñåãî ýòîãî» íå çàìå÷àþò). Sie sind, wie es manchmal heißt (êàê ýòî èíîãäà ãîâîðèòñÿ) und ganz selten vorkommt (è î÷åíü ðåäêî ñëó÷àåòñÿ), nicht ‘von dieser Welt’ (íå îò ìèðà ñåãî).

1 Frau Körner kommt heim. Brennende Neugier und kalte Angst streiten in ihrem Herzen, dass es ihr fast den Atem nimmt.

2 Das Kind hantiert eifrig in der Küche. Topfdeckel klappern. Im Tiegel schmort es.

3 „Heute riecht’s aber gut!“ sagt die Mutter. „Was gibt’s denn, hm?“

4 „Schweinsripperl mit Sauerkraut und Salzkartoffeln“, ruft die Tochter stolz.

5 „Wie schnell du das Kochen gelernt hast!“ sagt die Mutter, scheinbar ganz harmlos.

6 „Nicht wahr?“ antwortet die Kleine fröhlich. „Ich hätt nie gedacht, dass ich …“ Sie bricht entsetzt ab und beißt sich auf die Lippen. Jetzt nur die Mutter nicht ansehen!

7 Diese lehnt sich an der Tür und ist bleich. Bleich wie die Wand.

8 Das Kind steht am offenen Küchenspind und hebt Geschirr heraus. Die Teller klappern wie bei einem Erdbeben.

9 Da öffnet die Mutter mühsam den Mund und sagt: „Luise!“

10 Krach!

11 Die Teller liegen in Scherben auf dem Boden. Luise hat’s herumgerissen. Ihre Augen sind vor Schreck geweitet.

12 „Luise!“ wiederholt die Frau sanft und öffnet die Arme weit.

13 „Mutti!“

14 Das Kind hängt der Mutter wie eine Ertrinkende am Hals und schluchzt leidenschaftlich.

15 Die Mutter sinkt in die Knie und streichelt Luise mit zitternden Händen. „Mein Kind, mein liebes Kind!“

16 Sie knien zwischen zerbrochenen Tellern. Auf dem Herd verschmoren die Schweinsripperl. Es riecht nach angebranntem Fleisch. Wasser zischt aus den Töpfen in die Gasflammen.

17 Die Frau und das kleine Mädchen merken von alledem nichts. Sie sind, wie es manchmal heißt und ganz selten vorkommt, nicht ‘von dieser Welt’.

1 S tunden sind vergangen. Luise hat gebeichtet (èñïîâåäàëàñü = âî âñåì ïðèçíàëàñü). Und die Mutter hat die Absolution erteilt (îòïóñòèëà ãðåõè: «äàëà îòïóùåíèå ãðåõîâ»). Es war eine lange, wortreiche Beichte (ìíîãîñëîâíàÿ èñïîâåäü), und es war eine kurze, wortlose Freisprechung (ìîë÷àëèâîå, áåññëîâåñíîå îòïóùåíèå) von allen begangenen Sünden (âñåõ ñîâåðøåííûõ ãðåõîâ; eine Sünde begehen – ñîâåðøèòü ãðåõ) - ein Blick, ein Kuss, mehr war nicht nötig.

2 Jetzt sitzen sie auf dem Sofa. Das Kind hat sich eng, ganz eng an die Mutter gekuschelt (/ëàñêîâî/ ïðèæàëñÿ, óäîáíî óñòðîèëñÿ). Ach, ist das schön, endlich die Wahrheit gesagt zu haben! So leicht ist einem zumute (òàê ëåãêî ñòàíîâèòñÿ íà äóøå), so federleicht (ëåãêî, êàê ïåðûøêî: die Feder)! Man muss sich an der Mutter festklammern (êðåïêî óöåïèòüñÿ; klammern – öåïëÿòüñÿ; die Klammer – ñêîáà, çàæèì, ïðèùåïêà), damit man nicht plötzlich davonfliegt!

3 „Ihr seid mir schon zwei raffinierte Frauenzimmer!“ meint die Mutter.

4 Luise kichert vor lauter Stolz (õèõèêàåò îò èñòèííîé: «ñïëîøíîé» ãîðäîñòè). (Ein Geheimnis hat sie allerdings immer noch nicht preisgegeben (âûäàëà): dass es da in Wien, wie Lotte ängstlich geschrieben hat, neuerdings ein gewisses Fräulein Gerlach gibt!)

5 Die Mutter seufzt (âçäûõàåò).

6 Luise schaut sie besorgt an (ñìîòðèò íà íåå îçàáî÷åííî; die Sorge – çàáîòà).

7 „Nun ja“, sagt die Mutter. „Ich denke darüber nach, was jetzt werden soll! Können wir tun, als sei nichts geschehen (êàê áóäòî íè÷åãî íå ïðîèçîøëî)?“

8 Luise schüttelt entschieden (ðåøèòåëüíî) den Kopf. „Lottchen hat sicher großes Heimweh nach dir (î÷åíü ñêó÷àåò ïî òåáå). Und du doch auch nach ihr, nicht wahr, Mutti?“

9 Die Mutter nickt.

10 „Und ich ja auch“, gesteht das Kind. „Nach Lottchen und …“

11 „Und deinem Vater, gelt (íå òàê ëè, íå ïðàâäà ëè)?“

12 Luise nickt. Eifrig und schüchtern zugleich (ðåâíîñòíî è ðîáêî îäíîâðåìåííî). „Und wenn ich bloß wüsste, warum Lottchen nicht mehr schreibt?“

13 „Ja“, murmelt die Mutter. „Ich bin recht in Sorge (ÿ î÷åíü âîëíóþñü: «äåéñòâèòåëüíî â çàáîòå»).“

1 Stunden sind vergangen. Luise hat gebeichtet. Und die Mutter hat die Absolution erteilt. Es war eine lange, wortreiche Beichte, und es war eine kurze, wortlose Freisprechung von allen begangenen Sünden - ein Blick, ein Kuss, mehr war nicht nötig.

2 Jetzt sitzen sie auf dem Sofa. Das Kind hat sich eng, ganz eng an die Mutter gekuschelt. Ach, ist das schön, endlich die Wahrheit gesagt zu haben! So leicht ist einem zumute, so federleicht! Man muss sich an der Mutter festklammern, damit man nicht plötzlich davonfliegt!

3 „Ihr seid mir schon zwei raffinierte Frauenzimmer!“ meint die Mutter.

4 Luise kichert vor lauter Stolz. (Ein Geheimnis hat sie allerdings immer noch nicht preisgegeben: dass es da in Wien, wie Lotte ängstlich geschrieben hat, neuerdings ein gewisses Fräulein Gerlach gibt!)





Äàòà ïóáëèêîâàíèÿ: 2014-11-18; Ïðî÷èòàíî: 328 | Íàðóøåíèå àâòîðñêîãî ïðàâà ñòðàíèöû | Ìû ïîìîæåì â íàïèñàíèè âàøåé ðàáîòû!



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