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Die Kunst, falsch zu reisen



(nach K. Tucholsky)

Wenn du reisen willst, verlange von der Gegend alles: schöne Natur, den Komfort der Großstadt, kunstgeschichtliche Altertümer, billige Preise, Meer, Gebirge. Ist das nicht vorhanden, dann schimpfe.

Wenn du reist, nimm um Gottes willen keine Rücksicht auf deine Mitreisenden. Du hast bezahlt – die andern fahren alle umsonst. Bedenke, dass es von ungeheurer Wichtigkeit ist, ob du einen Fensterplatz hast oder nicht; dass im Nichtraucher-Abteil einer raucht, rüge sofort in den schärfsten Ausdrücken – ist der Schaffner nicht da, dann vertritt ihn einstweilen und sei Polizei und Staat in einem. Das verschönt die Reise. Sei überhaupt unliebenswürdig – daran erkennt man den Mann.

Im Hotel bestellst du am besten ein Zimmer und fährst dann anderswohin. Bestell das Zimmer nicht ab; das hast du nicht nötig – nur nicht weich werden.

Bist du im Hotel angekommen, so schreib deinen Namen mit allen Titeln ein... Hast du keinen Titel, dann erfinde dir einen. Schreib nicht: „Kaufmann“, schreib: „Generaldirektor“. Das hebt sehr. Geh sodann unter heftigem Türenschlagen in dein Zimmer, gib dem Stubenmädchen kein Trinkgeld, das verdirbt das Volk; reinige die staubigen Stiefel mit dem Handtuch, wirf ein Glas entzwei (sag es aber keinem, der Hotelier hat so viele Gläser) und begib dich sodann auf die Wanderung durch die fremde Stadt.

In der fremden Stadt musst du zuerst einmal alles genauso haben wollen, wie es bei dir zu Hause ist – hat die Stadt das nicht, dann taugt sie nichts. Im Übrigen sieh nur die Sehenswürdigkeiten an, die im Reisehandbuch einen Stern haben – lauf blind an allem andern vorüber.

Wenn deine Frau vor Müdigkeit umfällt, ist der richtige Augenblick gekommen, auf einen Aussichtsturm zu steigen.

Sprich mit deiner Frau nur von den kleinen Sorgen des Alltags; vegiss überhaupt nie, dass du einen Beruf hast. Und vergiss nie die Hauptregel jeder gesunden Reise: Ärgere dich!

Wenn du reist, schreibe Ansichtskarten. Die Ansichtskarten brauchst du nicht zu bestellen: der Kellner sieht schon, dass du welche haben willst. Schreib unleserlich – das lässt auf gute Laune schließen. Brich dabei den Bleistift an und gieß Tinte aus dem Federhalter. Dann schimpfe.

Verlang überall ländliche Stille, ist sie nicht da, schimpfe. Durcheile die fremden Städte und Dörfer – wenn dir die Zunge nicht heraushängt, hast du falsch disponiert.

Mit den Einheimischen sprich auf alle Fälle gleich von Politik, Religion und dem Krieg. Halte mit deiner Meinung nicht hinterm Berg, sag alles frei heraus! Sprich laut – viele fremde Völker sind ohnehin schwerhörig. Wenn du dich amüsierst, dann lach, aber so laut, dass sich die andern ärgern: sie wissen in ihrer Dummheit nicht, worüber du lachst. Sprichst du fremde Sprachen nicht sehr gut, dann schrei: man versteht sich dann besser.

Lass dir nicht imponieren.

Handele. Schimpfe. Ärgere dich. Und mach Betrieb.

II. Завдання до аудіо текстів.

Аудіо-матеріали на диску пакету візуального супроводження з дисципліни «Практика усного та письмового перекладу: з основної іноземної мови (нім.)» для студентів ІІІ-го курсу спеціальності «Переклад»

  1. Bullauge

Wortschatz zum Erlernen:

Bulle – I m -n, -n бик, бугай;

II f =, -n булла (послання папи римського);

III f =, -n діал. бутиль, пляшка

gar nichts zu tun haben – не має нічого спільного

Kneipe f =, -n розм. – пивная, трактир, кабак, погребок

Scheibe f =, -n – 1. диск, коло; платівка; 2. мішень; щит /Darts-scheibe

Pfeil m -(e)s, -e – стріла

Erklären Sie auf Deutsch alles, was Sie im Audio verstanden haben. Nennen Sie welche noch mehrdeutige deutsche Wörter Sie wissen.

2. Gänsehaut ist nicht nur etwas für Gänse.

Wortschatz zum Audio:

rupfen – 1. обскубувати; 2. (an D) щипати, рвати, вирвати

Knubbel m, –s – 1. пухлина; наріст

ahnen – keine Ahnung haben (передчувати, підозрювати, передбачати (що-л.), здогадуватися (про що-л.)

anschauen – глянути, дивитися, (на кого-л., на що-л.); роздивлятися (що-либо)

herunterlaufen – збігати (вниз, донизу)

Härchen n -s, – волосинка

aufrichten (sich) – підійматися, випрямлятися;

übersatt – ситий по горло, пересичений

Arbeitsauftrag:





Дата публикования: 2015-10-09; Прочитано: 788 | Нарушение авторского права страницы | Мы поможем в написании вашей работы!



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